Kinder fühlen sich wohl in Graz, aber ...

Befragung der Stadt Graz: „Mein Bezirk mit Kinderaugen“

Das Kinderbüro Steiermark ist in den vergangenen Monaten gemeinsam mit dem Amt für Jugend und Familie im Rahmen von „Mein Bezirk mit Kinderaugen betrachtet“ der Frage nachgegangen, wie zufrieden Kinder mit ihrem nächsten Wohnumfeld, nämlich ihrem Bezirk, sind, und was sie für die Zukunft wollen. 982 Kinder und Jugendliche haben teilgenommen, und die Möglichkeit genutzt, aktiv mitzugestalten. Die Ergebnisse dieses Berichts sollen den Verantwortlichen in der Stadt Graz als zusätzliche Entscheidungsgrundlage dienen. Vor allem die Bezirksvertretungen können davon profitieren und einzelne Themen dadurch noch genauer MIT Kindern unter die Lupe nehmen und gut lösen. Ziel ist es, diese auch noch stärker zu ermutigen, (noch) mehr den direkten Kontakt auch zu Kindern aufzunehmen, sich ihre Sorgen, Bedürfnisse und Wünsche anzuhören.

Die Befragung umfasste die Themenfelder Wohnumfeld, Mobilität/Verkehr, Freizeit/Spiel, Sauberkeit und Sicherheit. Sind die Kinder nun mit Graz im Großen und Ganzen zufrieden? Die Ergebnisse lassen sich mit einem „Ja, aber…“ zusammenfassen. Die Studie zeigt, Graz mit seinen Bezirken eine moderne Stadt ist, die eine hohe Lebensqualität auch für Kinder bietet. Trotzdem mischt sich in einigen Themen auch verstärkt Kritik in das Stimmungsbild. Die wesentlichen Ergebnisse kurz zusammengefasst:

  • 9 von 10 Kindern wohnen gerne oder eher gerne in ihrer Wohngegend. Die Zufriedenheit ist in den Randbezirken tendenziell höher als in der Innenstadt.
  • Über 75 Prozent der Befragten empfinden ihre Wohnumgebung als ruhig beziehungsweise eher ruhig.
  • 85,2 % der teilnehmenden Kinder finden, dass es in ihrer Wohngegend (eher) schöne Häuser und Gärten gibt. 

Der starke Straßenverkehr belastet viele Kinder auf ihrem Schulweg oder am Weg zu Freizeitaktivitäten. Im innerstädtischen Bereich kritisierten Kinder meist die Menge an Autos und die dazugehörige Belastung durch Abgase. Auch sind die Straßenübergänge teilweise zu unsicher, beispielweise durch fehlende Zebrastreifen oder Ampeln mit kurzen Grünphasen. In den äußeren Bezirken fehlen in manchen Wohngebieten Gehsteige und Autofahrer fahren häufig zu schnell. Auch fehlende Radwege werden kritisiert. Der Wunsch geht zu mehr Verkehrssicherheit und sanfter Mobilität.

Beinahe die Hälfte der Befragten hat auf dem Weg zur Schule keine gefährlichen Straßenübergänge. Über ein Viertel der Kinder (27,6 %) müssen zumindest zwischenzeitlich ein Stück des Weges auf der Straße gehen. Ein Viertel stört der Müll am Schulweg

  • Über die Hälfte der Kinder fühlt sich immer oder oft wohl (gut) beim Fahren mit Öffis. Allerdings gaben auch 29,6 % an sich manchmal unwohl zu fühlen.
  • 94 % der Kinder fühlen sich entweder meistens oder immer (74,6 %) sicher beim Weg zur Schule.

Auch wenn die meisten Kinder eine Spielmöglichkeit in ihrer Nähe haben, wünschen sie sich oft eine Verbesserung dieser, etwa mehr Spielplätze mit Korbschaukeln und Klettermöglichkeiten, Spielangebote auch für ältere Kinder, mehr Skater-, Fußball- und Fahrradplätze. 

Über ein Viertel der Kinder (26,4 %) wünscht sich mehr Platz zum Spielen im Freien. Sowohl in der Inneren Stadt als auch im Bezirk Lend gibt es in der Wahrnehmung der Kinder weniger Platz zum Spielen als im Bezirk Straßgang. Hingegen gaben die Kinder der Bezirke Andritz, St. Peter und Mariatrost häufiger an, dass sie genug Platz zum Spielen im Freien haben.
Viele Kinder wünschen sich eine grünere Stadt mit weniger Verbauungen und Baustellen, mit mehr Bäumen, Wiesen und Blumen. Bestehende Grünflächen sollen bleiben, im konkreten sollen der Wald in Mariatrost nicht abgeholzt und die Felder beim Grottenhof nicht verbaut werden.

Verbesserungen und Veränderungen für Kinderleben

„Die Ergebnisse zeigen neben einer hohen Zufriedenheit der Kinder mit ihrem Wohnbezirk auch noch Handlungsfelder für die Stadt auf. Gemeinsam mit den Kindern werden wir in unserem Verantwortungsbereich daran weiterarbeiten. Mit dem fünfjährigen Schwerpunkt ,Kinder- und Jugendstadt’ gibt sich ja die Stadt Graz selbst den Auftrag, Verbesserungen und Veränderungen für Kinderleben zu erarbeiten und umzusetzen“, sind sich Stadtrat Kurt Hohensinner, Kinderbüro-Steiermark-Geschäftsführer Thomas Plautz, Abteilungsleiterin Ingrid Krammer (Amt für Jugend und Familie), Heidi Richter-Jursitzky (Kinderparlament) und der Leiter der offenen Kinder- und Jugendarbeit im Amt für Jugend und Familie, Markus Schabler einig.

Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

* Diese Felder sind erforderlich.

Sei der erste der kommentiert