Es ist eine historisch niedrige Arbeitslosenquote in der Steiermark von nur 5,2 Prozent im abgelaufenen Jahr. Doch dem gegenüber steht bekanntlich der massive Arbeitskräftemangel – quer über alle Branchen. Im turbulenten Umfeld von Ukraine-Krieg, Teuerungen und Inflation haben das Sozial- und Wirtschaftsressort des Landes Steiermark gemeinsam mit Expert:innen der Sozialpartner und des Arbeitsmarktservice Steiermark die Arbeitsmarktpolitische Strategie Steiermark 2030 erarbeitet, welche heute in Graz präsentiert wurde.
Die beiden strategische Hauptziele sind es, Fachkräfte für die Zukunft zu sichern und Teilhabechancen am Arbeitsmarkt zu erhöhen. Das parallel dazu entwickelte erste Maßnahmenpaket für das laufende Jahr 2023 baut auf den strategischen Grundsätzen auf und ist mit insgesamt 46,7 Millionen Euro dotiert (Land: 13,2 Mio., AMS: 33,5 Mio.).
Damit die Steiermark ihren europäischen Spitzenplatz als Arbeits- und Wirtschaftsstandort halten kann, müsse man mehr in die Qualifizierung investieren, den Wiedereinstieg oder auch den Umstieg in andere Berufsfelder erleichtern, so Soziallandesrätin Doris Kampus. „Weiters gilt es, alle Potenziale, die in der steirischen Bevölkerung, insbesondere bei den Frauen, vorhanden sind, zu heben.“
Und weil „qualifizierte Arbeitskräfte die Grundlage für erfolgreiche Absicherung und Weiterentwicklung unseres Standortes sind“, so Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, werde auch die Akquise internationaler Fachkräfte mit dem Maßnahmenpaket verstärkt in Angriff genommen. Als Beispiel nennt Eibinger-Miedl das obersteirische Unternehmen AT&S, wo man derzeit 700 Mitarbeiter sucht – weltweit. Dies soll mit dem europäischen Job-Netzwerk EURES (Europaweite Job- und Personalsuche) gelingen, wie AMS-Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe ausführt.
Und in die Zukunft geblickt: „Allein schon aufgrund des demografischen Wandels wird sich der Fachkräftemangel in der Steiermark in den nächsten Jahren weiter verschärfen. Wir müssen daher alle verfügbaren Potenziale – auch von älteren Beschäftigten und Menschen mit Migrationshintergrund – heben und Menschen in stark nachgefragten Branchen wie Metall und Elektro, IT, Umwelt und Pflege erforderlichenfalls ausbilden“, so Snobe. „Daneben muss unser Augenmerk weiterhin auf alle jene Personengruppen gerichtet sein, die am Arbeitsmarkt mit Benachteiligungen konfrontiert sind.“
Sei der erste der kommentiert