Landwirte fordern: Schluss mit Spott- und Lockangeboten

Die gigantisch gestiegenen Kostensteigerungen bei Energie, Futter und Düngemittel, teilweise bis zu 80 Prozent, sorgen für einen Appell und eine Forderung der steirischen Bauernschaft. Deren Landesrat Johann Seitinger: „Eines muss klar sein: Es wird vorbei sein mit den Spott- und Lockangeboten im Bereich der Lebensmittel. Das ist nicht mehr tragbar.“

Manche Dünger sind im Jahresvergleich sogar um fast 400% teurer geworden. „Diese Preisexplosionen sind für unsere Bauern wirtschaftlich nicht mehr tragbar. Daher braucht es in dieser angespannten Situation einen fairen Preisausgleich und Schulterschluss zwischen Landwirtschaft, Handel und Konsumenten. Nur so kann die Versorgungssicherheit und Ernährungssouveränität der Steiermark erhalten werden“, so Seitinger.

Die 35.000 steirischen Bauernfamilien tragen mit ihren vielfältigen Leistungen wesentlich zur Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln, hohen Lebensqualität in der Steiermark sowie dem Erfolg des steirischen Tourismus bei. Allein im Grünen Herz Österreichs sichert die Land- und Forstwirtschaft gemeinsam mit den nachgelagerten Verarbeitungsbetrieben direkt 100.000 Arbeitsplätze.

Landwirtschaftskammerpräsident Franz Titschenbacher mahnt auch die im Regierungsprogramm fixierte Herkunftskennzeichnung von verarbeiteten Lebensmitteln wie Wurst, Nudeln und Co. sowie in der Gemeinschaftsverpflegung ein. Der Landwirtschaftskammerpräsident: „Kein Bauer und kein Konsument kann nachvollziehen, warum der Gesundheitsminister bei diesem wichtigen Thema so lange zögert. In der derzeitigen Corona-Lage die schwer geschädigte Gastronomie zum Zankapfel zu erklären, ist ein falsches Spiel. Der Gesundheitsminister sollte sich einen Ruck geben – im Sinne unserer Bauern, der Konsumenten und der Tiere. Dieses Taktieren muss ein Ende haben.“

Das Statement der Bauernvertreter zur Klimakrise: Diese sei nur durch Ausstieg aus fossiler Energie und mit erneuerbarer Energie zu lösen. Nein zu Grünwaschen von Atomkraft! Die Bauern versorgen schon jetzt 237.000 steirische Haushalte mit Wärme aus nachwachsender Biomasse sowie 70.000 Haushalte mit Ökostrom. Ein klares Nein kommt von Präsident Franz Titschenbacher zu Photovoltaik-Anlagen auf landwirtschaftlichen Vorrangflächen, also besten Acker- und Grünlandflächen.

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