Bei den Kommentatoren steht ja das Hinhören im Vordergrund. Und da wäre es angebracht gewesen, bei den Analysen von Helge Payer, Roman Mählich, Herbert Prohaska und den „kreativen Fragen“ der weiblichen Analysten – „wie hast du das Match gesehen? – im ORF den Ton weg zu schalten. Diese waren nicht nur stereotyp, sondern fad und einschläfernd. Dass es auch anders geht, hat Servus TV mit seinem WM-Studio bewiesen.

Jetzt kann man schon im einen oder anderen Fall die gezeigte Begeisterung und Euphorie der Kommentatoren für übertrieben halten. Aber bei jeder Analyse nach dem Spiel war spürbar, mit wie viel Herz und fachlicher Kompetenz Jan Åge Fjørtoft und Steffen Freund, die ehemaligen (Welt-)Klassespieler, ihre gestellte Aufgabe erledigten. Und als Fußball-Fan freute man sich über diese gebotene Show.

Das Ganze könnte unter dem Motto „Munter gegen einschläfernd“ summiert werden. Es wäre überlegenswert, dass die ORF-Verantwortlichen für die Sportberichte aus dieser WM-Berichterstattung die richtigen Lehren ziehen.

Zurück zum Fernsehen in unserer Steiermark. Da brachte das Landesstudio eine 45-minütige Jahresbilanz 2022. Es stimmt schon, dass das abgelaufene Jahr viel von Dramatik und Krisen überschattet war. Wenn man weiß, wie viele humorvolle und kreative Köpfe im ORF Landesstudio Steiermark am Werken sind, dann fragt man sich, warum diese Bilanz so fad und steril gestaltet und präsentiert worden ist.

JL