Schützenhöfer übergibt früher als gedacht

Eine neue Chance für Siegfried Nagl - künftiger neuer Landesrat (re.). Hermann Schützenhöfer und Christopher Drexler (v.l.)

Es war Sebastian Kurz, dessen Erfolgslauf in den letzten Jahren besonders Hermann Schützenhöfer in der Steiermark politisch geholfen hat. Ohne ihn hätte Schützenhöfer bei der Wahl im Jahre 2019 nicht diese Zustimmung der steirischen Wähler erhalten. Schützenhöfer erreichte ja mit der ÖVP 36,05 Prozent und war damit der klare Wahlsieger. Seine neuerliche Wahl im Landtag war damit zur Formsache geworden. Die SPÖ blieb mit 23 Prozent klar hinter ihren Erwartungen zurück.

Der Rückzug von Kurz und der damit verbundene Absturz in der Wählergunst wird dazu führen, dass Schützenhöfers „Appetit auf eine nochmalige Kandidatur“ bei der nächsten Wahl nun völlig auszuschließen ist. Die ÖVP wird sich nicht leicht tun, bei der kommenden Landtagswahl – auch wenn sie erst im Jahr 2024 sein sollte – den Wählerzuspruch zu halten. Daher wird Schützenhöfer, so heißt es aus ÖVP-Kreisen, seinen Abschied aus der Politik mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits anlässlich seines 70ers verkünden. Bekanntlich fällt dieser Geburtstag auf den 28. Februar 2022, also in knapp drei Monaten. Nachfolger von Schützenhöfer wird sein „Kronprinz“ Christopher Drexler. Die Frage ist, wer diesem in der Landesregierung folgt. Eine Variante, die aus Sicht der Grazer ÖVP, aber auch in weiteren ÖVP-Kreisen, Charme hätte: Siegfried Nagl, 59, vor zwei Monaten als Grazer Bürgermeister abgewählt, nicht unbedingt auf Jobsuche, aber dennoch noch nicht wirklich „pensionsreif“, wäre ein attraktiver Nachfolger. Vor Jahren galt Nagl ja für ein Amt in der Landesregierung als Fixstarter nach seiner Bürgermeister-Zeit. Wie immer in der Politik: Stimmt die Chemie im Trio Schützehöfer/Drexler/Nagl noch immer, dann könnte es zu dieser Lösung kommen. Ausgelöst nur durch den Totalrückzug von Sebastian Kurz. Dieser war ja so kurzfristig nach seinem Rücktritt als Kanzler nicht wirklich abzusehen.

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