Suspendierte Schüler werden jetzt begleitet

Damit will Land Steiermark Gewalt und Radikalisierung an Schulen weiter eindämmen

Die Gewaltbereitschaft an unseren Schulen steigt, das zeigt sich auch an der Zahl der Suspendierungen: Im vergangenen Schuljahr wurden insgesamt 93 Suspendierungen in der Steiermark ausgesprochen.

Um gegen Gewalt und Extremismus an Schulen vorzugehen, wurden von der Bildungsdirektion für Steiermark auf Initiative von Werner Amon, Landesrat für Internationale Angelegenheiten, Europa, Bildung und Personal & Präsident der Bildungsdirektion Steiermark, bereits mehrere Maßnahmen, wie z.B. die Einführung eines Förderunterrichts, die Einrichtung der Koordinationsstelle für Gewalt- und Extremismusprävention mit mobilem Kriseninterventionsteam gesetzt.

Nun setzt die Steiermark den nächsten Schritt und führt ab dem neuen Schuljahr 2024/25 ein österreichweit einzigartiges Programm zur Begleitung von suspendierten Schülerinnen und Schülern ein. So soll verhindert werden, dass Kinder und Jugendliche die zwei bis vier Wochen der Suspendierung nicht als bloße Auszeit sehen, sondern mit Expertinnen und Experten an ihren Problemen arbeiten und auch der Einstieg in den Schulalltag erleichtert wird.

Dafür sind drei bis fünf Tage je Suspendierungswoche vorgesehen. Der Umfang der Begleitung und die Zusammenarbeit mit Einrichtungen wie etwa der Kinder- und Jugendhilfe oder Beratungsstellen hängt immer vom jeweiligen Kind bzw. Jugendlichen ab. Auch die Erziehungsberechtigten werden in den schulischen Reintegrationsprozess miteinbezogen.



Wird eine Suspendierung ausgesprochen, wird das mobile Suspendierungsbegleitungsteam (SBT) der Bildungsdirektion für Steiermark informiert und über die Schulleitung angefordert. Das mobile Team hat vor Ort gemeinsam mit der Schulleitung die Aufgabe, den Eltern bzw. Erziehungsberechtigten die Inanspruchnahme des Angebotes der Suspendierungsbegleitung zu empfehlen. Durch die Unterzeichnung einer Zustimmungserklärung stimmen die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten der Teilnahme ihres Kindes an der Suspendierungsbegleitung zu.

Die Betreuung bzw. Begleitung der suspendierten Schülerinnen und Schüler durch das Suspendierungsbegleitungsteam (SBT) findet von Fall zu Fall entweder am Schulstandort, in Räumlichkeiten der Bildungsregionen, der Schulpsychologie oder regionalen Jugendzentren statt.

Zu Beginn des Programms erfolgt eine umfassende Anamnese und Bedarfsanalyse. Darauf aufbauend werden individuelle Pläne erstellt, die auf die Bedürfnisse und Probleme des einzelnen Schülers/der einzelnen Schülerin abgestimmt sind. Inhalte der Begleitung sind unter anderem Maßnahmen zur Konfliktlösung sowie die Förderung der sozialen Fähigkeiten und der emotionalen Kompetenz. Außerdem ist eine unterstützende Einbindung der Kriminal- und Extremismusprävention der Landespolizeidirektion Steiermark geplant.

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