Die extreme Teuerung und damit verbunden eine faire Lohnsteigerung der Beschäftigten waren die zentrale Diskussion der 9. Vollversammlung der steirischen Arbeiterkammer.
„Die Beschäftigten verdienen sich mehr für ihre Leistung“, sagte AK-Präsident Josef Pesserl zum mageren Angebot der Unternehmen der Metallindustrie. Und er stellte fest: „Wir alle in der Arbeiterkammer sind Teil der Gewerkschaftsbewegung.“ Der Arbeiterkammerpräsident appellierte an die Unternehmer, mit einem fairen Lohnabschluss ihre Wertschätzung gegenüber den einzelnen Beschäftigten zu zeigen aber auch die hohe Bedeutung einer starken Massenkaufkraft für die gesamte Wirtschaft zu bedenken und erntete damit großen Applaus der Kammerrätinnen und Kammerräte.
Streiken, falls es notwendig ist
Die Verweigerung der Arbeitsleistung, also ein Streik, sei die einzige Möglichkeit der Beschäftigten zu einem guten Ergebnis zu kommen, sagte Pesserl: „Wenn eine faire Lösung am grünen Tisch scheitert, bleibt nur die Arbeitsniederlegung.“
Sorge um Gesundheitssystem
Ein anderer wichtiger Punkt sei die Riesenbaustelle Gesundheitssystem, sagte der AK-Präsident: „Wir stehen heute vor einem Scherbenhaufen“, der durch die Strukturreformen der Gesundheitskassen mit der angeblichen freiwerdenden Patientenmilliarde mitverursacht wurde. In Wahrheit sei das eine Entmachtung der Beschäftigten gewesen, über die Verwendung der Beiträge der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entscheidet heute die Vertretung der Wirtschaft. Ein umfangreicher Antrag zu einer grundlegenden Strukturreform des Gesundheitssystems, die auch budgetär ihren Niederschlag findet, fand eine breite Mehrheit.
Arbeitslosengeld, Schulkosten und Wohnkosten
Weitere zentrale Anträge thematisierten die geringe Höhe des Arbeitslosengeldes, das durch die hohe Inflation zusätzlich entwertet wurde, die hohen Kosten die Eltern für den Schulbesuch ihrer Kinder tragen müssen sowie Vorschläge zur Wohnversorgung der Bevölkerung, die leistbar ist.
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