Caritas lässt Bahnhofsmission wieder aufleben

Zum Auftakt des 100-jährigen Jubiläumsjahrs: Pilotprojekt am Hauptbahnhof Graz eröffnet

Es war eine der ersten organisierten Hilfseinrichtungen der Caritas: Die Bahnhofsmission wurde vor 100 Jahren zwischen den beiden Weltkriegen ins Leben gerufen und fungierte bis 1990 als Anlaufstelle für Menschen in Not. Für 100 Tage lässt die Caritas Steiermark nun die Bahnhofsmission als Tageszentrum für obdachlose und wohnungslose Menschen am Grazer Hauptbahnhof wieder aufleben, so Caritas-Direktorin Nora Tödtling-Musenbichler heute bei der Eröffnung.

„Ein gutes Leben für alle“ – unter diesem Leitgedanken ist die Caritas Steiermark in das Jubiläum zu ihrem hundertjährigen Bestehen im Jahr 2024 gestartet. „Mit der Bahnhofsmission knüpfen wir an ein historisches Vorbild an und schaffen für die Bedürfnisse von heute einen Aufenthaltsort und eine Anlaufstelle für Menschen, die Hilfe brauchen“, erklärte Vizedirektor Erich Hohl. Während des ganzen Jahres will die Caritas mit Veranstaltungen in den Regionen und vorhandenen Anlaufstellen „mit so viele Menschen wie möglich in Kontakt kommen“, führt Vizedirektorin Petra Prattes aus- „Wie die Caritas ihren Auftrag im täglichen Tun erfüllt, so werden wir auch das Jubiläum im Tun begehen.“

In der PopUp-Bahnhofsmission sollen Menschen angesprochen werden, die sich rund um den Bahnhof aufhalten, erläuterte deren Leiter Jakob Url: „Wir haben hier in einem Praxislabor die Möglichkeit, auszuprobieren, welche Menschen mit welchen Fragen und Problemen zu uns kommen. Es ist ein niederschwelliges Angebot, das nahe zu den Menschen kommt, die wir erreichen möchten.“ Gäste sollen dort täglich von 9 bis 17 Uhr einen Ort finden, um sich aufzuhalten und auszuruhen, Kontakte zu knüpfen und eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken. Ein Team aus professionellen Mitarbeiter:innen und Freiwilligen biete auch Gespräche über die Situation der Menschen an, um abzuklären, welche Unterstützung sie benötigen. „Die Bahnhofsmission soll als Drehscheibe und Infopoint zu den bestehenden Caritas-Angeboten dienen“, so Url.

Mit diesem Angebot greife die Caritas eben auf ein historisches Vorbild zurück, erklärte Vizedirektor Hohl: „Von hier ausgehend wurden wesentliche Angebote der Nothilfe entwickelt, vom Marienstüberl als Ort für Ausspeisung und Aufenthalt über das Aloisianum, eine therapeutische Wohngemeinschaft für alkoholkranke Menschen, bis hin zu den Notschlafstellen.“ Im Jubiläumsjahr stelle die PopUp-Bahnhofsmission 100 Tage lang gleichzeitig symbolisch und als handfestes Angebot einen zentralen Knotenpunkt der Begegnung und Hilfe dar.

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