„Es reicht“

GAW-Präsident Jochen Pildner-Steinburg „übergibt“ seine Graz99ers an Herbert Jerich

Der Senior-Gesellschafter der Grazer Armaturenwerke GAW spielte in jungen Jahren in der seinerzeitigen Eishockey-Kampfmannschaft des GAK. Er ist daher nicht nur 25 Jahre Präsident der Graz99ers, den Verein hat er gegründet: „Ich bin in der Szene fast schon 60 Jahre dabei“, blickt der 75-jährige Unternehmer zurück.

Gegründet wurde die GAW von seinem Vater. Seit dem Bestehen der 99ers ist die GAW einer der wichtigen Sponsoren des Klubs. Die GAW ist bis heute ein Familienunternehmen und eines der innovativsten und damit international erfolgreichsten der Steiermark. Das Portfolio der GAW-Technologien umfasst Anlagenbau, Produkte und Industriedienstleistungen und bedient fünf wesentliche Märkte in nahezu allen Regionen der Welt: Papier, Chemie , Automatisierung, Verbundwerkstoffe sowie Wasser- und Abwasseraufbereitung.


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Mit Wasser – nur einem anderen Aggregatzustand, nämlich Eis – ist also die GAW gleichsam auf zwei „Ebenen“ verbunden (gewesen). Auf die Frage des „Kleine-Zeitung“-Journalisten, ob er den Klub leicht hergibt, antwortet Jochen Pildner-Steinburg – wie man das von ihm kennt: „Ich bin relativ emotionslos, was das betrifft. Ich habe 25 Jahre meinen Job getan. Ich habe den Klub gegründet, etabliert. Man kann durchaus erfolgreiche 25 Jahre Klubgeschichte natürlich nicht so einfach wegwischen, es hat viel gegeben. Aber ich gehe ja nicht davon. Ich werde weiter zuschauen. Herbert wird das gut weiterführen. Es bleiben die 99ers, es bleibt der gleiche Verein.“

Die Übergabe ist damit keine Spontan-Reaktion, sondern von ihm, wie man es ebenfalls weiß, ein schon über Monate hinweg vorbereiteter Prozess. Der künftige 99ers-Chef heißt Herbert Jerich. Er steht an der Spitze von Jerich International, dem in Gleisdorf bei Graz ansässigen, steiermarkweit größten Speditionsunternehmen. Der 45-Jährige ist sportbegeistert seit seiner Jugend, war selbst Rennfahrer bis zur Formel 3 und sponsert auch den Tennis-Sport – mit Gleisdorf war er dreimal Meister, einmal sogar selbst als Spieler aktiv dabei. Auch gab es schon vor mehr als zehn Jahren eine „Intensiv-Phase“ mit dem Eishockey. Als Vizepräsident der 99ers holte er 2012 Thomas Vanek für ein Gastspiel nach Graz, als es in Kanada für die Profi-Liga eine Zwangspause gab.

 

Im Interview mit der „Kleinen Zeitung“ gibt sich Herbert Jerich ausgesprochen emotionell: „Nach vielen Gesprächen mit Jochen – und es ist sein Klub – habe ich mir die Frage gestellt, ob ich damit leben kann. Und ich kann es. Seit die Entscheidung gefallen ist, habe ich fast Herzrasen, wenn ich an die 99ers denke. Die Emotionen sind da. Ich glaube, ich kann dem Klub helfen. Mit der richtigen Mischung aus Emotionen, finanziellen Möglichkeiten. Was ich sagen darf: Nach 25 Jahren erlischt das eine Feuer vielleicht, das bei mir nun neu entfacht wurde.“ Sein Ziel ist klar: „Wir wollen schon oben mitspielen.

Eine „Besonderheit“ wird es unter Herbert Jerich als Präsident auf jeden Fall geben: Da und dort könnte er zu Auswärtsspielen – sollte er unbedingt dabei sein wollen – mit dem eigenen Firmenjet anreisen. Gehört doch zur Firmengruppe auch das Bedarfsflugunternehmen Jerich Charter GmbH. Damit rücken Vorarlberg, Linz oder Tirol und die Eishockey-Welt näher. Das 99ers-Team selbst müsste schon ganz, ganz weit oben in Europa mitspielen, um mit einem Flieger abzuheben.

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