Luisa geht an die Uni

Kampagne gegen sexuelle Belästigung auch am Campus

Bei der Präsentation des Projektes „LUIS*A am Campus“ (v.l.): Rektor Peter Riedler, Ina Mastnak (GF Beratungsstelle TARA), Projektleiterin Johanna Kerschbaumer und Bgm. Elke Kahr im historischen Lesesaal der Uni Graz. Foto: Uni Graz/Tzivanopoulos“

Die MeToo-Bewegung hat seit ihrem Aufkommen insgesamt zu einer breiten gesellschaftlichen Debatte über Themen wie sexuelle Belästigung, Missbrauch und Geschlechterungleichheit geführt. Sie hat die Aufmerksamkeit auf die strukturellen Probleme gelenkt, die solches Verhalten begünstigen, und Diskussionen über die Notwendigkeit von Veränderungen angestoßen. Auch an der Uni Graz.

Am dortigen Campus eröffneten heute Bürgermeisterin Elke Kahr und Uni-Graz-Rektor Peter Riedler unter dem Motto „Hinschauen – Sensibilisieren – Helfen“ den ersten LUIS*A-Spot. Gleichzeitig startete die Universität als erste Hochschule Österreichs in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle TARA, der ÖH und der Stadt Graz eine Kampagne gegen sexuelle Belästigung. Immerhin ist laut Statistik Austria jede dritte Frau in Österreich von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen.

„Universitäten haben Vorbildwirkung für die Gesellschaft. Daraus erwächst eine Verantwortung, die wir wahrnehmen, indem wir uns aktiv gegen Diskriminierung, aber stark für Gleichbehandlung und für den Schutz von Grundrechten engagieren“, betont Rektor Peter Riedler.

„Sexuelle Belästigung kennt keine bevorzugten Orte oder Tageszeiten. Übergriffe passieren nicht nur im Nachtlokal oder in dunklen Gassen. Mädchen und Frauen können jederzeit und überall bedrängt und belästigt werden. Deshalb ist es so wichtig, dass Betroffene jetzt auch am Campus der Uni Graz schnell und unkompliziert Unterstützung bekommen, wenn sie nach Luisa fragen“, erklärt Bgm. Elke Kahr und freut sich, dass es nun gelungen ist, den Aktionsradius des 2019 gestarteten Projektes „Ist Luisa da?“ weiter auszubauen. „Zusammen mit den rund 60 Luisa-Lokalen in Graz und dem Projekt ,Luisa geht schwimmen‘ in den Grazer Bädern ist ,LUIS*A am Campus‘ ein weiterer Schritt im Kampf gegen sexuelle Belästigung. Es geht ums Hinschauen und um rasche Hilfe, wenn diese benötigt wird. Gemeinsam machen wir Graz wieder ein Stück weit sicherer.“

Professionelle Hilfe in Akutsituationen

An den LUIS*A-Spots, die nun an der Ausleihe der Hauptbibliothek und der RESOWI-Bibliothek eröffnet wurden, finden alle Personen, die am Campus von sexuellen Übergriffen betroffen sind, in Akutsituationen rasch und unkompliziert Schutz. Das Universitätspersonal, das an den LUIS*A-Spots tätig ist, wird professionell geschult: durch eine:einen Vertreter:in der Polizei, durch Johanna Kerschbaumer, Projektleiterin und Juristin im Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen der Uni Graz, sowie durch Ina Mastnak, Geschäftsführerin von TARA, der Frauenberatungsstelle bei sexueller Gewalt Steiermark.

Nach den ersten beiden LUIS*A-Spots in den Bibliotheken sollen bald weitere folgen und das Universitätsgelände mit einem Netz aus Anlaufstellen überziehen. 

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