Mit viel Gefühl für jeden Anlass

Tatiana Wolf kam vom Kabarett zu Trauerreden

Dass sie reden kann und es gewohnt ist, vor Publikum zu reden, kann ich am Telefon förmlich spüren. „Texte und Wörter faszinieren mich“, so Tatiana Wolf im KLIPPGespräch. Ausführlich erzählt uns die Steirerin über ihre „Berufung“ als Trauerrednerin. Nach der Matura hat die gebürtige Leobnerin – jetzt wohnt sie in Peggau – in Graz Germanistik sowie in Wien Schauspiel studiert. Als junge Schauspielerin wurde ihre Leistung dann sogar mit dem Wiener Kabarettpreis „Kleinkunstnagel“ gewürdigt. In Graz war sie zwei Jahre Ensemblemitglied bei den erfolgreichen „Grazbürsten“, spielte in verschiedenen Theaterproduktionen
mit und schrieb schlussendlich auch ihre eigenen Texte.

„Nach der Karenz habe ich mir überlegt, wie ich meine zwei Berufungen – nämlich das Schreiben und Vortragen, sprich reden, unter einen Hut bringe“, blickt sie zurück. Wobei anzumerken ist, dass ihr Mann Bestatter von Beruf ist. Die beiden haben erkannt, dass Trauerreden immer mehr gefragt sind – vor allem in den Jahren von Corona.

Und so ist die 34-Jährige seit gut eineinhalb Jahren Trauerrednerin. Als Schauspielerin, Sprecherin und Germanistin gestaltet sie die Verabschiedung individuell, persönlich und authentisch, wie sie sagt. „Mir war es von Anfang an wichtig, den verstorbenen Menschen und sein Leben ganz in den Mittelpunkt zu stellen.“ Und so dürfe auch manchmal ein bisschen geschmunzelt werden, wenn sie die eine oder andere Anekdote aus dem Leben des Verstorbenen erzählt.

„Mein Alleinstellungsmerkmal ist eben auch der künstlerische Aspekt, ich ergänze die Zeremonie mit individuellen Texten, Gedichten und Musikstücken, die der Verstorbene liebte oder die bei den Hinterbliebenen
für tröstende Gefühle sorgen“, kommt sie auf ihr eigenes Lied zu sprechen.

Dieses heißt „Auf Wiedersehen“ und hat Tatiana Wolf mit dem Bärnbacher Allround-Talent Martin Maier aufgenommen, der das Lied geschrieben und komponiert hat. „Wir haben auch ein Video dazu an der Schwarzen Sulm gedreht. Wobei es uns darum gegangen ist, Hoffnung zu geben.“ Damit’s der 34-Jährigen nicht zu „einsilbig“ist: „Ich rede auch auf Hochzeiten, Taufen, Geburtstagsfeiern, Firmenfeiern, mache Lesungen
und Moderationen.“

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