Viel-Könner tritt in Graz auf
Was will denn der? – reagierten Herr und Frau Österreicher außerhalb Wiens, als ein gewisser Marco Pogo – wenn überhaupt bekannt als Gründer der Bierpartei in Wien – im Vorjahr für das Amt des Bundespräsidenten kandidierte. Bei der Wahl natürlich unter seinem bürgerlichen Namen Dr. Dominik Wlazny. Der studierte Mediziner war mit 35 Jahren der jüngste je angetretene Bundespräsidentschaftskandidat. Und er schaffte hinter Alexander Van der Bellen und dem FPÖ-Mann Walter Rosenkranz Platz 3 mit 337.010 Stimmen! Und das alles ohne ein großes Wahlkampfbudget.
Die Bierpartei wurde 2015 von Marco Pogo gegründet. Im Laufe der Zeit entwickelte sich aus einer utopischen Idee feuchtfröhliche Wirklichkeit. Nach Eintragung in das Österreichische Parteienregister war die Bierpartei erstmals bei der Nationalratswahl 2019 in Wien wählbar, mit 0,1% der Stimmen ein großartiger Erfolg. Bei der Wiener Landtags - und Gemeinderatswahl 2020 konnte die Bierpartei Mandate in 11 Bezirksvertretungen erringen.
Im nicht überraschend ausverkauften Theatercafé in Graz tritt er heute und in den nächsten Tagen mit seinem Kabarett-Programm „Gschichtldrucker“ vor seinen Fans auf. Darin erzählt er von seinem Leben. Im „Kleine-Zeitung“-Interview (14.2.2023) erklärt er dazu: „Letzten Endes muss sich das Publikum selbst ein Bild davon machen, was geflunkert ist“ – was er erfunden hat und was nicht, „ist auch das Wesen eines Gschichtldruckers. Es kann jeder für sich die wahren Teile für sich heraus finden …“
Alles, was Kunstfigur Marco Pogo angreift, funktioniert. Ob als Kabarettist, Bierpartei-Gründer (das war ein Satire-Projekt), Musiker (Sänger der Punk-Rock-Band „Turbobier“) und als Unternehmer. Das Erfolgsgeheimnis: „Man darf sich nicht von seinem Weg abbringen lassen. Solange man sich selbst treu bleibt und relativ unbeeinflusst von äußerlichen Dingen, dann geht es. Ich mach’ das, was sich für mich gut anfühlt …“ („Kleine Zeitung“)
Dominik Wlazny, alias Marco Pogo, ist als Bezirksrat in Wien-Simmering aktiv. Er weiß daher, wie Politik funktioniert und bleibt somit auch bodenständig. In der Steiermark wählten ihn bei der Bundespräsidentenwahl im Vorjahr 45.588 Steirer (7,56 %) und in Graz erhielt er 10.685 Stimmen (8,82 %). Aber für sein Gastspiel in Graz, ist es nur einigen hundert gelungen, ihn live auf der Bühne zu erleben.
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Bemerkungen :
siehe "Liebestrank und Radlerverbot", www.meinbezirk.at