Warum muss das sein?

Am Beispiel von Marco Schwarz in Bormio

(Archivfoto: Marco Schwarz beim Weltcup in Soldeu, Grandvalira, März 2023, Wikimedia)

„Schifoan, Schifoan“, heißt es im Refrain des seinerzeitigen Hits von Wolfgang Ambros. „Weil Schifoan is des leiwandste, wos ma si nur vurstelln kann.“

Am gestrigen Sturz auf er Abfahrt in Bormio von Marco Schwarz sieht man, dass von „leiwand“ keine Rede mehr sein kann. Dass im Profi-Skizirkus das Skifahren in der Abfahrt mittlerweile purer Wahnsinn ist. Das Tempo (ca. 150 km/h Spitzengeschwindigkeit) und damit die Gefährlichkeit haben ein Ausmaß erreicht, das unvertretbar ist. In Bruchteilen von Sekunden sind die Karrieren von Sportlern durch einen solchen Sturz zu Ende oder zumindest der weitere Verlauf in Frage gestellt.

Die Frage an den ÖSV: Marco Schwarz gehört im Riesenslalom, im Slalom, im Super G zu den Besten der Welt und war ja bis gestern nicht zufällig sogar der Leader im Weltcup. Warum riskiert er es (unter Erfolgsdruck nicht ganz freiwillig) und lässt es der Österreichische Skiverband zu, dass Marco Schwarz als Aushängeschild des österreichischen Skisports ein solches Risiko eingeht? Bormio ist wohl die gefährlichste Strecke im Skisport. Nur damit er möglicherweise dann als 7., 8., 15. oder bei sonst einer Abfahrt möglicherweise Punkte holt für die Gesamtwertung.

Eigentlich kein Zeichen von Weitblick und Erfolgsstrategie.

Jeder Vergleich hinkt. Marco Odermatt fährt nicht im Slalom, weil er da mit den Besten nicht mithalten kann. Würden die Schweizer ihn dazu drängen, dann könnte er im Weltcup mit viel weniger Risiko den einen oder anderen Punkt für die Gesamtwertung machen. Aber man tut das nicht. Es schadet seinem Image, da er ja in allen anderen Disziplinen zu den Besten der Welt gehört. Wie Marco Schwarz. Bis zu seinem gestrigen Unfall. Der ÖSV verliert damit sein Aushängeschild. Auch die tausenden Fans in Kitzbühel und Schladming „trauern“ darüber. Noch dazu, wo niemand weiß, wie seine Zukunft sein wird.

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