Wie krank ist das?

Anmache-Video 3,2 Millionen Mal angeklickt

Man schüttelt ungläubig den Kopf beim Lesen des Berichts der Wochenzeitung „Falter“ (Nr. 38/22) in der Rubrik „Hero oder Dolm“. Der österreichisch-türkische Influencer Mesut C. Eray passt Frauen auf der Straße ab, um sie vorzuführen. Das Folgende ist aus dem Bericht des „Falter“ zitiert.

Mit einem Mikrofon in der Hand spricht er auf dem Stephansplatz eine junge Asiatin an. „Dreh dich um“, fordert er sie auf Englisch auf. Danach erst beginnt der erniedrigende und sexistische Teil, den die Frau nicht versteht. Auf Türkisch fragt Eray sie, ob sie sich nicht schäme, wohl wegen ihres knappen Oberteils. Dann schüttelt er sein Hosenbein und sagt: „Ich glaube, ich bin gerade gekommen.“ Der Clip dauert 36 Sekunden, angeklickt wurde er 3,2 Millionen Mal. Eray ist eine dreckige Nummer auf Social Media, allein auf Youtube hat er 1,2 Millionen Follower. In einem seiner früheren Videos passt er Mädchen auf Wiener Straßen und in Parks ab und fragt sie, wann sie ihr erstes Mal hatten (1,2 Millionen Aufrufe); in einem anderen Beitrag bot er Frauen 50 Euro an, wenn sie ihn oral befriedigen würden (2,4 Millionen Aufrufe). Ein Twitter-User hat die Beleidigungen des Influencers der Polizei gemeldet. Die türkische Community geniere sich für Eray, sagt der türkischstämmige Favoritner SPÖ-Bezirksrat Muhammed Yüksek, „weil man so nicht mit Frauen umgeht“.

Die Polizei hat Mesut Can Eray nun im Visier. „Wir müssen Straftaten im Netz effizient verfolgen“, trommelt Bundesministerin Karoline Edtstadler für eine mögliche gesetzliche Handhabe gegen Telegram, Twitter, Youtube und Co. „Menschen glauben“, so die Ministerin in einem „Horizont“-Interview (Ausgabe Nr. 38/Medientage), „sich in einem rechtsfreien Raum zu befinden. Das ist schlichtweg falsch.“ Mit dem geplanten Kommunikationsplattformen-Gesetz will man die großen Internet-Plattformen in die Pflicht nehmen. Ist das, was der österreichische türkischstämmige Influencer macht, keine Straftat? – fragt man sich. Das ist wohl schon mehr als der viel zitierte Po-Grapscher, der eine sexuelle Belästigung darstellt, auch weit mehr als eine verbale Entgleisung – sondern praktisch der Versuch einer sexuellen Nötigung.

Was ist Ihr Standpunkt? Was halten Sie davon? Wie kommentieren Sie diese Vorgänge? Debattieren Sie mit! Gehört ein solche Video nicht sofort vom Netz genommen?

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