Wo fängt Gewalt an?

Neue Kampagne zum Gewaltschutz will wachrütteln

Gewalt fängt nicht erst bei einem blauen Auge an. Sondern schon weit vorher. Wenn man z.B. kontrolliert wird: Wer ruft dich denn schon wieder an? Wohin bist du gerade unterwegs? Dort fängt Gewalt an – psychische Gewalt. Und erst später kommt dann oft auch körperliche Gewalt dazu. „Gewaltschutz ist jeden Tag wichtig, weil Gewalt niemals Privatsache ist“, so Soziallandesrätin Doris Kampus bei der heutigen Präsentation der neuen Gewaltschutz-Kampagne des Frauenhauses im Grazer Citypark anlässlich des internationalen Frauentages.

Großes Interesse erntete schon der Aufruf des Frauenhauses, als Model für diese Kampagne zur Verfügung zu stehen. Nunmehr geben 27 Models – 21 Frauen und sechs Männer – dem Kampf gegen Gewalt ihr eigenes Gesicht und zeigen so Betroffenen den Weg zu professioneller Hilfe auf.

Landesrätin Kampus: „Wir müssen das Thema im Bewusstsein der Bevölkerung, aber insbesondere bei Betroffenen, wachhalten – so wie es in einem der Slogans ausgedrückt wird: Schläge sind kein Liebesbeweis. Daher ist es so wichtig, dass wir professionelle Einrichtungen wie das Frauenhaus haben, aber auch Partner, die uns helfen, diese Botschaft hinauszutragen: Daher ein großes Dankeschön an den CITYPARK Graz für die Unterstützung und die Models, die ihr eigenes Gesicht im Kampf gegen Gewalt zeigen.“

Frauenlandesrätin Juliane Bogner-Strauß: „Gewalt kennt viele Gesichter. Subtil kann sie in Sprache und Gesten verborgen sein. Sie tritt mit ganzer Wucht auch offen in Beziehungen auf. Die Opfer: meist Frauen, ohnmächtig aus einer Konflikt-Beziehung zu entkommen. Ein erster Schritt zu Gewaltprävention ist es, die nötige Sensibilität in der Gesellschaft wach zu halten für das Thema, um Frauen – als auch die Männer – aus ihrer Ohnmacht zu befreien. Daher danke ich für diese neue Kampagne, die Sehnsüchte mit ihren oftmals subtilen Gewalterfahrungen spiegelt. Denn Gewaltschutz braucht viele Gesichter.“

Michaela Gosch, Verein Frauenhäuser Steiermark: „Mit der neuen Kampagne zeigen wir, dass es jede Frau treffen kann, egal, welche soziale Schicht, welches Alter und welche Herkunft. Wir haben auf professionelle Models verzichtet und Frauen aus dem echten Leben dargestellt, denn Gewalt hat keine Zielgruppe.“

Waldemar Zelinka, Center Manager des CITYPARK Graz: „Gewaltschutz ist eng mit Zivilcourage verknüpft! Nicht weg- sondern hinschauen ist der erste Schritt – und dann handeln. Je mehr Menschen durch diese Kampagne erreicht werden, desto größer ist die Chance, dass sich etwas zum Besseren ändert – daher auch unser Engagement.“

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