App am Handy kann Ihr Leben retten

Jeder hofft natürlich, nie in eine Situation zu geraten, wo man einen Notruf wählen muss. Was war noch einmal schnell die Nummer für die Rettung? Was soll ich jetzt wählen? Fragen, die einen ein einem Notfall möglicherweise durch den Kopf gehen. Spielt da doch auch die Aufregung eine maßgebliche Rolle.
Abhilfe kann da eine App sein, die man sich schnell und einfach mittels Google Play oder im App Store auf seinem Handy installieren kann. DEC112 nennt sich die barrierefreie Notruf-App. Dort gibt’s Symbole mit der jeweiligen Nummer von Feuerwehr, Polizei, Rettung, Bergrettung und Euro-Notruf.
Die App bietet den Nutzern in Österreich eine barrierefreie Möglichkeit textbasierte Notrufe abzusetzen. Dazu können die Nutzer:innen einfach per Text-Chat mit der Leitstelle kommunizieren. Zur Zeit ist keine Audio-Kommunikation mit der Leitstelle möglich. In Zukunft sollen aber Audio- als auch Videoanrufe mittels DEC112 möglich sein.
Die DEC112 App enthält außerdem den Stillen Notruf, welcher es erlaubt unbemerkt einen Notruf abzusetzen, falls man sich in einer Situation akuter Gewalt befindet.Dieser Dienst ist nicht nur für Gehörlose und hörbeeinträchtigte Personen gedacht, sondern auch für Situationen, in denen ein Aggressor nicht merken soll, dass die Polizei verständigt wird. Trauriges Anwendungsbeispiel ist beispielsweise häusliche Gewalt. Über DEC112 werden im Hintergrund auch automatisch wichtige Daten – wie GPS-Standortinfo – übertragen.
Und damit man sich in einem Notfall dann auch noch leichter tut, gibt es in der der App auch einen Modus zum Trainieren von Notrufen. So kann man lernen mit der App besser umzugehen.

Wer bei uns in Österreich den Euro-Notruf 112 wählt, wird direkt an die nächste Polizeileitstelle weitergeleitet. Zusammen mit dem Polizei-Notruf 133 wurden im vergangenen Jahr rund 3,9 Millionen Anrufe unter 133 bzw. 112 entgegengenommen. Das entspricht durchschnittlich mehr als 10.650 Anrufen pro Tag, wie das Innenministerium heute anlässlich des morgigen „Aktionstages des Europäischen Notrufs“ bekanntgibt.

Wenn das Auto 112 ruft
Seit 2018 ist das sogenannte eCall-System in allen neu zugelassenen Pkws standardmäßig integriert. Mittlerweile sind in Österreich über 1,6 Millionen Fahrzeuge mit eCall ausgestattet, was einem Viertel der Gesamtzahl aller zugelassenen Autos entspricht. Via eCall wurden in Österreich 2024 gut 20.500 Notrufe abgesetzt. Die meisten davon (etwa 16.000) wurden durch Unfallsensoren vollautomatisch ausgelöst, was vor allem dann zum lebensrettenden Momentum werden kann, wenn Unfallteilnehmer nicht in der Lage sind, den Notruf selbst zu wählen. Es ist davon auszugehen, dass diese Zahl mit der stetig wachsenden Anzahl an Fahrzeugen, die mit eCall ausgestattet sind, weiter steigen wird.

Grundsätzlich gilt: Immer den richtigen Notruf wählen
Denn wer beispielsweise als ErsthelferIn die Rettung direkt unter 144 ruft, wird von erfahrenen SanitäterInnen schon am Telefon instruiert, Erste Hilfe zu leisten, während die Rettungskräfte auf dem Weg zum Einsatzort sind. Dies wäre bei einem Anruf über den Euro-Notruf 112 nicht der Fall, weil man da ja, wie erwähnt, zur nächsten Polizeileitstelle verbunden wird.
Insgesamt sind alle dreistelligen Notrufe kostenfrei und können auch mit Prepaid-Karten ohne Guthaben angerufen werden. Hier eine Übersicht jener Notrufnummern, die man auswendig kennen sollte:
- Feuerwehr 122
- Polizei 133
- Rettung 144
- Gehörlosennotruf 0800 / 133 133 als SMS
- Euro-Notruf 112
Weitere wichtige Notrufnummern, die kostenfrei und ohne Guthaben angerufen werden können:
- Gasgebrechen 128
- Bergrettung 140
- Ärztenotdienst 141
- Telefonseelsorge 142
- Rat auf Draht 147 Notruf für Kinder, Jugendliche und deren Bezugspersonen
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