E-Autos: „Kartensalat“ abschaffen

Steirischer Fahrzeughandel fordert sich einheitliches Bezahlsystem an Ladesäulen

Gebrauchte Elektroautos sind im „Trend“. 1.904 kauften die Steirer im ersten Halbjahr 2024 – ein Plus von gut 58 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie der steirische Fahrzeughandel heute (15.7.) vor Journalisten verlautbart. Insgesamt verzeichnet man bei den Gebrauchtfahrzeugen ein Plus von 10,2 Prozent.

„Insgesamt verläuft die Entwicklung der Kfz-Zulassungszahlen trotz konjunkturell schwieriger Zeiten positiv“, so Landesgremialobmann Klaus Edelsbrunner, der seine Funktion nach 17 Jahren an Peter Jagersberger weitergibt. Sowohl österreichweit (6,6 %) als auch in der Steiermark (5,7 Prozent) konnte ein Plus im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden.

Hervorzuheben sei, so Edelsbrunner, dass die Betriebe wieder verstärkt auf Verbrenner oder Hybrid statt auf Elektro-Fahrzuge setzen. Dies belegen die Zahlen: 7.354 (+11,5 %) verkaufte Benziner und 3.642 (6,5 %) verkaufte Dieselfahrzeuge sprechen eine deutliche Sprache. Prozentual gesehen den größten Sprung machte der Benzin-Elektro-Hybrid mit +15,1 Prozent.

Die Gründe, warum Elektro-Fahrzeuge am Markt an Fahrt verloren haben – ein sattes Minus von 11,4 Prozent – sind vielfältig. „Die Kunden warten vor allem die Wahlen im Herbst ab, wie sich diese auf die künftige Elektromobilität auswirken“, so Edelsbrunner. So sei noch nicht abzusehen, ob das Verbrenner-Verbot ab 2035 auch halten werden.

Peter Jagersberger weist auch auf die mangelhafte Infrastruktur hin: „Der Kunde möchte den gleichen Kopfort wie in einem Diesel oder einem Benziner genießen.“ Daher fordere man einen Ausbau der Ladeinfrastruktur und vor allem auch eine transparente Preisauszeichnung an den Ladesäulen. Derzeit gäbe es einen „Kartensalat“, sprich kein einheitliches Bezahlsystem. Es wäre aber eine Grundvoraussetzung, dass jeder an den Ladesäulen mit Bankomat- oder Kreditkarte bezahlen kann, so Jagersberger.

Gebrauchte E-Autos: Batterie verliert nur wenig Kapazität

Den Grund für den massiven Anstieg bei den gebrauchten Elektroautos sieht Landesinnungsmeister Thomas Marichhofer im inzwischen breiten Portfolio und: „Es hat sich herausgestellt, dass bei einem vier Jahre alten Auto die Batteriekapazität bei zumindest 90 bis 95 Prozent und teilweise sogar darüber liegt. Vom Fachhandel wird eine Prüfung der Batterie angeboten, wofür es dann ein eigenes Zertifikat gibt.“ Die Sorge, dass der Akku bei gebrauchten E-Autos nicht lange halten würde, sei demnach unbegründet.

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