Keine Umfahrungslösung für Liezen

Erste Ergebnisse des Strategieprozesses und weiterer Fahrplan

Ob das für die Bevölkerung, aber auch für den Verkehr eine sehr gute oder nur gute Lösung ist, wird sich erst dann erweisen, wenn die konkreten Umbau- und Erweiterungspläne auf dem Tisch liegen. Bislang zeigen sich die Verantwortlichen im Land – Verkehrslandesrat Anton Lang, die ÖVP und die Grünen – zufrieden damit, dass es zu keiner weiteren Versiegelung von Grünflächen kommt. Eine Umfahrung – mit welcher Trasse auch immer – hätte das unabdingbar nach sich gezogen. Abgesehen davon, dass eine solche Lösung nur in einem Zeitraum von zehn bis fünfzehn Jahren realisierbar gewesen wäre.

Kritisch äußert sich die steirische FPÖ zu dieser Entscheidung: „Die Verkehrsproblematik im Bezirk Liezen ist keineswegs gelöst“, so FPÖ-Verkehrssprecher Albert Royer. „Zu befürchten ist jedenfalls, dass sich manche roten Politiker angesichts der Finanzsituation des Landes nach den bevorstehenden Wahlen nicht mehr an zugesagte Gelder für notwendige Investitionen erinnern können.“

Das letzte große Projekt zur Verflüssigung des Verkehrs im Ennstal war der Umbau der Kreuzung Trautenfels, bei dem auch die Grimmingbrücke entstanden ist. Verkehrsreferent Anton Lang führt an, dass die Verkehrssicherheit damit auf vielen Abschnitten deutlich erhöht werden konnte. Dies wäre im Zusammenhang mit allen Partnern, Städten und Gemeinden möglich geworden.

Auch in Sachen Verkehrslösung Liezen setzt er nun auf diese Zusammenarbeit. So wurde beschlossen, gemeinsam mit der Stadtgemeinde, einen Strategieprozess durchzuführen. Dieser Prozess wurde in den vergangenen Monaten von einem breit zusammengestellten Team durchgeführt, um im Anschluss daran die Parameter für die weiteren Planungsschritte zu definieren. Mit dabei waren alle Gemeinderatsfraktionen von Liezen, der betroffenen Nachbargemeinden, Vertreter:innen der Region, und der Wirtschaft sowie natürlich auch Expert:innen des Verkehrsressorts des Landes Steiermark.

Klares Ergebnis aus diesem Prozess ist, dass künftig KEINE Umfahrungslösung, sondern eine Lösung am Bestand anzustreben ist. Ziel ist es auch, eine derartige Lösung zeitnäher umzusetzen als dies eine Umfahrungslösung ermöglichen würden.

Diese grundlegende Einigung beinhaltet, dass neben dem reinen Straßenausbau, welcher vornehmlich dem motorisierten Individualverkehr dient, auch eine Attraktivierung des Fußverkehrs, ein Ausbau des Radverkehrs, eine Verbesserung der Verkehrssicherheit, eine Erhaltung von Naherholungsgebieten, ein Schutz von sensiblen Gebieten, unter Miteinbeziehung wirtschaftlicher Faktoren angestrebt werden kann.

Zudem erwarten sich Lang und die Gemeinde Liezen eine positive Weiterentwicklung der Liezener Wirtschaft. „Auch dem Wunsch der Bürgermeister unserer touristischen Nachbargemeinden nach einer Entlastung der Ausweichrouten wird mit dieser Variante entsprochen“, so die Bürgermeisterin von Liezen Andrea Heinrich.

Grundsätzlich geplant sind ein 4-streifiger Ausbau im Ortsgebiet von Liezen, um die Leistungsfähigkeit der Ampeln wesentlich zu erhöhen, niveaufreie Querungen des untergeordneten Straßennetzes über die B320, Kombinationsmöglichkeiten der beiden Varianten und eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Kreisverkehrs im Osten von Liezen.

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