Stadt Graz: Aktionsplan zur Erreichung der Klimaziele

„Wer wenn nicht wir sollten zeigen, dass wir Verantwortung übernehmen, zeigen, wie es gehen kann“, geht die Stadt Graz als gutes Beispiel voran, um Bürger:innen, Unternehmen und auch andere Städte zu klimafreundlichen Verhalten zu motivieren. „Als erste Stadt Österreichs haben wir einen detaillierten Maßnahmenkatalog erstellt, um im Haus Graz (Anm.: Stadtverwaltung und städtische Unternehmen) bis 2030 klimaneutral zu werden“, so Vizebürgermeisterin Judith Schwentner heute bei der Präsentation des ersten Fortschrittsberichtes. Dieser wurde nach dem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss zum Klimaschutzplan im März 2022 in intensiver Zusammenarbeit vieler Mitarbeiter:innen der Stadt Graz erarbeitet. „Er umfasst einen detaillierten Aktionsplan um die CO2-Emissionen im Haus Graz zu reduzieren und beschreibt den Weg zur Erreichung der Klimaziele der Stadt Graz“, so Schwentner.
Konkret umfasst der Aktionsplan 400 Maßnahmen, welche von Mitarbeiter:innen aus allen relevanten Bereichen ausgearbeitet wurden. „70% der CO2-Emissionen können damit bis 2030 reduziert werden“, erläutert Umweltamtsleiter Werner Prutsch. 191 von diesen Klimaschutzmaßnahmen sind auczh wirtschaftlich interessant, sprich haben das Potenzial, neben CO2 auch Geld einzusparen. Beispiel für solche Maßnahmen sind Photovoltaik, Gebäudesanierungen oder auch Heizungsumstellungen. Durch den erarbeiteten Aktionsplan ist es möglich, Maßnahmen zum Klimaschutz sinnvoll und effizient umzusetzen.

Entsprechend der gesetzten Klimaziele sollen aber nicht nur die hauseigenen CO2-Emissionen reduziert werden, sondern auch das gesamte Stadtgebiet soll bis 2040 klimaneutral sein. Daher sollen alle städtische Strategien an den Klimaschutzzielen ausgerichtet werden. „Bestehende Strategien werden bewertet und, wenn nötig, mit Maßnahmen ergänzt um Strukturen für ein klimafreundliches Leben sicherzustellen.“ Dies werde beispielsweise durch mehr Grünflächen, mehr Radwege, mehr öffentlicher Verkehr und mehr Platz für Fußgänger:innen ermöglicht, so die Vizebürgermeistern.
Photovoltaik-Offensive
Durch zahlreiche größere und kleinere Projekte trägt die Holding Graz maßgeblich dazu bei, dass das Haus Graz bis 2030 seine Treibhausgasemissionen jährlich um ca. 20 Prozent reduzieren wird. Vorstandsvorsitzender Wolfgang Malik: „Wir haben bereits zahlreiche Projekte umgesetzt. Diese reichen von den Photovoltaik-Paneelen am Ressourcenpark oder der PV-Anlage auf der Kommunalwerkstätte über Energieberatungsmaßnahmen durch die Grazer Energieagentur bis hin zur energiesparenden Außenwerbung durch den Ankünder.“
Der Gesamtstrombedarf im Haus Graz beträgt jährlich rd. 71 GWh. Anhand von Maßnahmen des städtischen Klimaschutzplans soll davon künftig ein maßgeblicher Anteil als erneuerbare und lokale Energie erzeugt werden. Neben dem wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz wird hieraus die Versorgungssicherheit und Preisstabilität deutlich erhöht. Malik: „Mit dem Projekt „Photovoltaik Großanlagen im Haus Graz“ sollen PV-Anlagen mit einer Größenordnung von 30.000 MWh/a bzw. 30 MWpeak errichtet werden. Damit könnte insgesamt ein Anteil von 42 % am Gesamtstrombedarf im Haus Graz von rd. 71.000 MWh/a als erneuerbare lokale Energie erzeugt werden. Mit einer Einsparung von rund 8.000 Tonnen CO2/Jahr (= rd. 18% der Emissionen aus dem Haus Graz) stellt das Projekt die wesentlichste Einzelmaßnahme des städtischen Klimaschutzplans dar.“
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