Zahl der Wildunfälle steigt

Projekt „Wildtierschutz und Verkehrssicherheit Steiermark“

v.l. Hundeführerin der Steir. Jägerschaft, Bernhard Budil, Barbara Fiala-Köck, LH-Stv. Anton Lang, Franz Mayr-Melnhof-Saurau, Christian Scheuer und Wolfgang Steiner. Foto: Land Steiermark

Jährlich sterben auf Österreichs Straßen rund 100.000 Wildtiere durch Unfälle. Neben vielen anderen Wildarten werden dabei auf steirischen Landes- und Gemeindestraßen jährlich mehr als 7.000 Unfälle mit Rehen verzeichnet. Vor allem bei Unfällen mit größeren Wildtieren kommt es dabei häufig zu schweren Sach- und Personenschäden, dem Verlust von oftmals geschützten Wildarten und unnötigem Tierleid. Der jährliche volkswirtschaftliche Schaden durch Wildunfälle wird auf über 160 Millionen Euro geschätzt. Hauptgründe für steigende Wildunfallzahlen sind die Einengung und Zerstückelung von Wildlebensräumen durch menschliche Nutzung, der Neu- und Ausbau von Verkehrswegen, die Zunahme des Straßenverkehrs und hohe Fahrgeschwindigkeiten.

Um die Zahl der Wildunfälle nachhaltig zu reduzieren, wurde 2014 ein Kooperationsprojekt zwischen dem Land Steiermark, der Steirischen Landesjägerschaft und der Universität für Bodenkultur Wien ins Leben gerufen. Neben dem Ziel die Wildverluste in der Steiermark maßgeblich zu verringern gilt es Erfahrungswerte der Unfallprävention in der Praxis zu sammeln und durch wissenschaftliche Analysen auszuwerten. Die Organisation des gesamten Forschungsprojektes und die wissenschaftlichen Untersuchungen wurden bis Juli 2021 durch die Universität für Bodenkultur Wien und ab August 2021 über Land&Forst Betriebe Österreich mittels Finanzierung durch die Abteilungen 13 (Tierschutz) und 16 (Verkehrssicherheit) sowie der Steirischen Landesjägerschaft durchgeführt.

Die Finanzierung von Maßnahmen wie z.B. Wildwarnreflektoren, die Wildtiere durch Signale vor einem sich nähernden Fahrzeug warnen, wird zu 2/3 vom Straßenerhaltungsdienst (STED), zu 1/6 von der Steirischen Landesjägerschaft und zu 1/6 vom jeweiligen Jagdrevier getragen. Dabei werden auch lokale Kooperationen zwischen Jägerschaft und unterschiedlichen Partnern bzw. Sponsoren im Sinne der gemeinsamen Lösung einer Thematik gesucht. Die Montage der technischen Maßnahmen sowie deren Betreuung und Wartung auf Landesstraßen wird gemeinsam von den Revieren und der jeweils zuständigen Straßenmeisterei durchgeführt.

Seit Projektstart wurden in bisher 7 Ausrüstungsphasen 220 steirische Jagdreviere bearbeitet und über 42.500 moderne Wildwarnreflektoren sowie andere Präventionsmaßnahmen angekauft und an die Jagden bzw. Straßenmeistereien verteilt. Mit diesen Maßnahmen werden derzeit etwa 630 km Landes- und 24 km Gemeindestraßen abgesichert.

Im Jahr 2021 wurden 23 Jagdreviere neu in das Projekt mitaufgenommen und 63 bestehende Testreviere nachgerüstet.

Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

* Diese Felder sind erforderlich.

Sei der erste der kommentiert