KAGes-Chef Tscheliessnigg „wurde zurückgetreten“

Keine offenen, klaren Worte von LH Schützenhöfer

Da war den Verantwortlichen seit Wochen, ja Monaten, bekannt, dass KAGes-Chef Karlheinz Tscheliessnigg nicht geimpft war. Foto: Werner Stieber

Was wäre dabei, wenn Hermann Schützenhöfer den Steirern die „volle Wahrheit“ über den blitzartigen Rücktritts zugemutet hätte?

Das Geschehen ist an Peinlichkeit kaum noch zu überbieten. Da war den Verantwortlichen seit Wochen, ja Monaten, bekannt, dass KAGes-Chef Karlheinz Tscheliessnigg nicht geimpft war. Und sie haben das akzeptiert. Auch wenn er sich selbst nie direkt dazu geäußert hat, wie die meisten der Chefitäten in der KAGes und ihren Spitälern. Diese plädieren ja, dass nur noch Mitarbeiter ihren Dienst versehen dürfen, welche die 2G-Regel erfüllen – also Genesene oder Geimpfte. Nur Getestete müssen damit zu Hause bleiben und fürchten den Verlust ihres Jobs. Der Druck auf diese Gruppe von Mitarbeitern ist so groß, dass sich diese „zwangsweise impfen“ lassen.

„Sie wollen sich heute von mir impfen lassen?“, so die Ärztin in der Impfstraße. Die Impf-Kandidatin: „Nein, ich will nicht. Ich muss. Weil ich sonst meinen Job verliere.“ Darauf die Ärztin: „Sie müssen WOLLEN, denn sonst darf ich Sie nicht impfen.“ Antwort: „Aber ich will ja nicht, sondern ich muss.“ Die Ärztin: „Aber Sie müssen WOLLEN. Ohne Ihr Einverständnis darf ich Sie nicht impfen.“ Darauf die „unwillige“ Impf-Kandidatin: „Also gut. Ich will.“

KAGes-Chef Karlheinz Tscheliessnigg ist diese Form der Nötigung erspart geblieben. Durch eine Indiskretion kam seine Impf-Verweigerung an die Öffentlichkeit. Nicht, dass er nicht an die Gefährlichkeit von Corona glaube, er persönlich hatte als erfahrener Herz-Chirurg nur Zweifel, dass die Impfstoffe für ihn die beste Lösung und damit der beste Schutz wären. Er wartete also noch zu auf den schon viel zitierten Tot-Impfstoff, der bei älteren Menschen mit Vorerkrankungen angeblich noch weniger Risiko in sich trage als Pfizer und Co.

Es ist enttäuschend, dass Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer kein klares, offenes Wort zum auch durch ihn erzwungenen Rückzug von Karlheinz Tscheliessnigg gefunden hat. Schon wieder ein Beispiel dafür, dass die ehrliche, offene Information und Kommunikation in Corona-Sachen nicht gegeben ist. Was wäre dabei, wenn Hermann Schützenhöfer den Steirern die „volle Wahrheit“ über den blitzartigen Rücktritt zugemutet hätte? So aber klingt seine Formulierung irgendwie verlogen, wenn er sagt: „Karlheinz Tscheliessnigg war die BESTE Wahl für die Führung der KAGes. Als Vorstandsvorsitzender seit März 2013 hat er in den fast neun Jahren seiner Tätigkeit UNGLAUBLICH VIEL geleistet. Karlheinz Tscheliessnigg wird im Dezember 75. Ich nehme seinen Rückzug mit Respekt vor seiner Lebensleistung und mit meinem Dank für die FRUCHTBRINGENDE ZUSAMMENARBEIT zur Kenntnis."

Diese „fruchtbringende Zusammenarbeit“ – es gab sie auch seit Beginn von Corona im Jahr 2020, also schon vor knapp zwei Jahren – führte nun dazu, dass der nie pflegeleichte Mediziner von einer Stunde auf die andere „zurückgetreten wurde“. Aber, wie passt dieser „Rauswurf“ mit Tscheliessniggs gewürdigter Lebensleistung zusammen?

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