Ein Abend im Zeichen der steirischen Kunst und Kultur

LH Christopher Drexler überreichte Landeskunst- und kulturpreise 2023

Im Space 01 im Grazer Kunsthaus, inmitten der Wand des renommierten internationalen Künstlers Sol LeWitt, fand die feierliche Verleihung der diesjährigen Landeskunst- und kulturpreise statt. Das Rampenlicht war dabei ganz auf das steirische Kunst- und Kulturschaffen gerichtet. Die Preisträgerinnen und Preisträger sowie Stipendiatinnen und Stipendiaten bekamen „ihren” Landeskulturpreis in Form der sogenannten MELA von Landeshauptmann Christopher Drexler überreicht. Ganz im Zeichen eines Abends „Von der Kunst für die Kunst” führte Moderatorin Ulrike Haidacher durch das Programm, das künstlerisch von jenen Künstlerinnen und Künstlern gestaltet wurde, die in den vergangenen Jahren ebenfalls als Preisträgerinnen und Preisträger auf der Bühne der Landeskunst- und kulturpreisverleihung gestanden sind.

Im Friendly Alien, selbst Zentrum zeitgenössischer Kunst und Kultur, überreichte der für das Kulturressort zuständige Landeshauptmann Christopher Drexler den Architektur-Preis an PPAG architects, den Förderungspreis für zeitgenössische bildende Kunst an die Künstlerin Maruša Sagadin, den Hans-Koren-Kulturpreis an das ELEVATE FESTIVAL, den manuskripte-Preis an Yevgeniy Breyger, den Volkskulturpreis an das „Dörfer-Projekt des Museums im alten Zeughaus/Bad Radkersburg” sowie den Morgenstern-Preis, der in Kooperation mit der Kleinen Zeitung vergeben wird, an Franziska Füchsl.

„Jedes Jahr aufs Neue ist es eine große Freude und Ehre, die Kunst- und Kulturpreise des Landes Steiermark zu übergeben. Denn die jährlich Ausgezeichneten stehen stellvertretend für die Vielfalt und Stärke, sind Abbild und Klang des Kulturlandes Steiermark. Im Jahr 2019 haben wir den Vergaberhythmus der insgesamt 15 Kunst- und Kulturpreise angepasst und sind damit österreichweit im Spitzenfeld bei der Anerkennung von Kulturschaffen, was gleichzeitig Anreiz für das weitere Schaffen in der Steiermark sein soll", so Landeshauptmann und Kulturreferent Christopher Drexler bei der Preisverleihung.

"Deswegen können wir auch in diesem Jahr – von der Literatur bis zur bildenden Kunst – herausragende Künstlerpersönlichkeiten und ihre Leistungen, mit denen sie das Kulturland Steiermark auf so einzigartige Weise prägen, hervorheben. Wenn man auf die diesjährigen Ausgezeichneten blickt – und auf all jene Ausgezeichneten, die zum Gelingen des Abends beigetragen haben, dann sieht man einfach, wie vielfältig und qualitätsvoll die steirische Kulturlandschaft ist."

Architekturpreis

Die Architekten Anna Popelka und Georg Poduschka – PPAG architects – bekamen für ihr außergewöhnliches Projekt „Steirereck am Pogusch” den Architekturpreis überreicht.

Förderungspreis für zeitgenössische, bildende Kunst

Der Förderungspreis für zeitgenössische, bildende Kunst wurde heuer der Künstlerin Maruša Sagadin zugesprochen: „Die Künstlerin erhält den Preis für ihren auffallenden Erfindungsreichtum, die Verspieltheit und die Vielseitigkeit, mit der sie das bildhauerische Vokabular einsetzt.”

Hanns-Koren-Kulturpreis

Der Hanns-Koren-Kulturpreis, der für die Würdigungen von kulturellen Leistungen vergeben wird, erging heuer an das ELEVATE FESTIVAL, das seit 2005 jährlich zeitgenössische Musik, Kunst und politischen Diskurs am Puls der Zeit vereint. Den drei Gründern des Festivals Bernhard Steirer, Roland Oreški und Daniel Erlacher kam die Idee zum Namen des Festivals während einer Liftfahrt auf den Grazer Schloßberg.

Manuskripte-Literaturpreis

Der in der Ukraine geborene Autor und Lyriker Yevgeniy Breyger, der im Sommer 2023 von Frankfurt am Main nach Wien übersiedelte, wurde mit dem manuskripte-Literaturpreis ausgezeichnet.


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Volkskulturpreis

Der Volkskulturpreis, in dessen Statut die Bemühungen um den Erhalt von identitätsstiftenden Traditionen des Landes mit ihren regionalen Ausprägungen festgehalten sind, erging heuer an das Dörfer-Projekt/Museum im alten Zeughaus/Bad Radkersburg. Den Preis entgegen genommen hat dessen Leiterin Beatrix Vreča.

Morgenstern-Preis (in Kooperation mit der Kleinen Zeitung)

Die junge Autorin Franziska Füchsl, die der Steiermark durch die manuskripte-Literaturzeitschrift sowie durch die Kulturinitiative „uniT" verbunden ist, wurde mit dem Morgenstern-Preis ausgezeichnet.

Franziska Füchsl hielt im Namen aller Preisträgerinnen und Preisträger eine Rede, wobei sie gleich zu Beginn einschränkte: „Im Namen anderer sich zu bedanken, dafür gibt es keine Vollmacht.”  Sie stehe freudig und gleichzeitig mulmig hier. Ihre Rede umkreiste und streifte viele Themen von Öffentlichkeit, über ein Gedicht von Christian Morgenstern bis zu Viertel, Dschungel, Zeit und Aufbruch. Sie schloss ihre Rede mit den Worten: „Und endlich wird nicht geredet.”

Die musikalische Gestaltung des Abends übernahm das Schallfeld Ensemble. Mit zeitgenössischer Musik unterschiedlichster Komponisten (James Tenney, Jeeyoung Yoo, Tristan Murail, Gerd Kühr) erfüllten sie klangvoll und virtuos den Raum Space 01 im Grazer Kunsthaus.

MELA-Skulptur für Preisträgerinnen und Preisträger

Allen Ausgezeichneten wurde eine von Andreas Heller gestaltete MELA überreicht. Eine Skulptur, die der vielseitigen steirischen Künstlerin der Moderne Mela Hartwig Spira gedenkt, die 1938 vor den Nationalsozialisten aus Graz fliehen musste. Seit 2019 wird diese Trophäe an die Preisträgerinnen und Preisträger des Kulturressorts überreicht.

Um den Preisträgerinnen und Preisträgern das Schaffen Mela Hartwigs näherzubringen, schenkte ihnen Landeshauptmann Christopher Drexler jeweils den Roman „Inferno”, den Mela Hartwig 1948 geschrieben hat. Dieser ist 2018 im Grazer Droschl-Verlag erschienen. Hartwig schildert darin scharfsinnig persönliche Traumata und Erlebnisse während des Unrechtregimes des Dritten Reichs.

Die Landeskulturpreise und Stipendien

Das Land Steiermark vergibt in Anerkennung herausragender Leistungen jedes Jahr Landeskulturpreise und Stipendien. Diese werden über Vorschlag – fallweise auch nach einer öffentlichen Ausschreibung – von einer unabhängigen Jury oder nominierter Kuratorinnen oder Kuratoren für ein oder mehrere Werke vergeben. Die Bestellung der Jurymitglieder sowie die Verleihung der Preise an die vorgeschlagenen Persönlichkeiten werden von der Steiermärkischen Landesregierung beschlossen. In Betracht kommen Künstlerinnen und Künstler, die ihren ordentlichen Wohnsitz in der Steiermark haben oder durch ihre Arbeit bzw. durch längeren Aufenthalt der Steiermark verbunden sind. Die Preise sind mit einem Preisgeld von je 10.000 Euro dotiert, die Stipendien mit je 5.000 Euro.

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