„Peepshow“ gibt in Flavia Solva Einblicke in die Welt der alten Römer

30 Gucklöcher erlauben einen einzigartigen Blick auf fast 2.000 Jahre alte alltägliche Details

Peepshows, wo man durch kleine Gucklöcher gegen Münzeinwurf einen Blick auf nackte Tatsachen erhaschen kann, gibt es heute nicht mehr. Dafür hat in der Römerstadt Flavia Solva im steirischen Wagna nun eine Peepshow der anderen Art eröffnet: Sie gewährt mit einem Augenzwinkern Einblicke in die Alltagswelt der alten Römer. 

Die „archäologische Peepshow“ in Flavia Solva zeigt durch insgesamt 30 Gucklöcher Alltagsgegenstände, aber auch Körperliches. Zu sehen sind zum Beispiel ein Schlossblech und Schlüssel aus dem 1. bis 3. Jahrhundert nach Christus, die Darstellung eines Penis, der als Amulett gegen den bösen Blick schützen sollte, Gewandspangen, Haarnadeln oder eine Votivfigur der nackten Göttin Venus. „Das Zur-Schau-Stellen hinter einem Guckloch gibt uns die Möglichkeit, kleine Objekte in den Fokus zur rücken“, so Barbara Porod, Chefkuratorin Provinzialrömische Sammlung & Antikenkabinett am Universalmuseum Joanneum. 

Einige der Fundstücke, wie zum Beispiel das Stück eines Sägeblattes aus Eisen, das fast 2.000 Jahre alt sein dürfte, wurden bei Ausgrabungen vor 150 Jahren noch gar nicht aufbewahrt, weil sie kaputten Alltagsgegenständen aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zu ähnlich waren. Ein ganz besonderer Fund ist hingegen der wertvolle Ring aus Gold mit Amethyst, der vor mehr als 1.500 Jahren verloren wurde.

Eines der Gucklöcher ist übrigens leer – hier werden Besucher*innen aufgefordert, archäologisch eventuell interessante Funde beim Bundesdenkmalamt bekanntzugeben. www.bda.gv.at

Peepshow
Neues „Schaufenster in die Römerzeit“ mit 30 Gucklöchern in Flavia Solva
Marburgerstraße 111, 8435 Wagna
Ganzjährig frei zugänglich
www.flaviasolva.at

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