ROTAHORN-Preis war vor Bachmann-Preis

Hans Roth, Kulturstadtrat Günter Riegler, die Preisträger Nava Ebrahimi und Franziska Füchsl, Kulturlandesrat Christopher Drexler (v.l.). Foto: Saubermacher

Dieser Titel mag auf den ersten Blick irritieren. Nava Ebrahimi stand bereits seit September 2020 als Hauptpreisträgerin des ROTHORN-Literaturpreis 2020 fest. Aufgrund von Corona kam es jedoch erst gestern zur Übergabe der Preise im Theater im Lend in Graz. Die Grazer Autorin wurde bekanntlich erst vor zwei Wochen mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis für ihren Text „Der Cousin“ in Klagenfurt ausgezeichnet. Die Fachjury des ROTAHORN-Literaturpreises mit den Schriftstellern Barbara Frischmuth, Valerie Fritsch und Andreas Unterweger, dem Germanisten Julian Kolleritsch sowie den Kulturjournalisten Werner Krause, Christoph Hartner und Heinz Sichrovsky zeigte mit ihrer im Vorjahr getroffenen Entscheidung daher ihre Kompetenz.

Sie lobte in ihrer Begründung die literarische Leistung der in Teheran geborenen Grazerin: „Nava Ebrahimi schreibt sorgfältig konstruierte Erzählungen auf exakt formulierter sprachlicher Basis, die jeden ihrer Protagonisten mit seinem eigenen Akzent zu Wort kommen lässt. Ihre Plots und Figuren kreisen um die brandaktuellen Themen Herkunft und Identität, die sie in ihrer globalen Tragweite auszuleuchten weiß. Dabei gelingt ihr das Kunststück, Romane zu schreiben, die der Komplexität und Widersprüchlichkeit unserer Gegenwart gerecht werden und dennoch ein Lesevergnügen darstellen.“

Mit dem zweiten Preis wurde Franziska Füchsl ausgezeichnet. Sie sei eine sprachliche Feinmechanikerin, die im Grenzbereich von Lyrik und Prosa poetisches Neuland erschließt, begründeten die Juroren die Auszeichnung für sie.

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