Corona ließ bei jeder zweiten Unternehmerin Umsätze und Auftragszahlen einbrechen

WKO-Steiermark-Vizepräsidentin Gabi Lechner setzt gemeinsam mit den beiden Unternehmerinnen Andrea Kern (l.) und Jennifer Kribernegg (r.) ein Zeichen für wirtschaftlichen Frauenpower im Steirerland. Foto: Fischer

Wie hat Covid-19 das Leben der steirischen Unternehmerinnen verändert? Antworten darauf gibt eine neue Umfrage: 55 Prozent verzeichnen pandemiebedingte Umsatzrückgänge, 54 Prozent ein Minus bei den Aufträgen. Jede vierte weiß-grüne Chefin dachte in den vergangenen zwei Jahren aus diesem Grund auch „sehr häufig“ oder zumindest „häufig“ darüber nach, die unternehmerische Tätigkeit an den Nagel zu hängen. „Frauen haben unter der Pandemie besonders stark gelitten, speziell in der Wirtschaft. Darum ist es höchst an der Zeit für eine entsprechende Entlastung zu sorgen“, so Gabi Lechner, Vizepräsidenten der WKO Steiermark und Landesvorsitzende von „Frau in der Wirtschaft“.

Anlässlich des Weltfrauentags hat das Institut für Wirtschafts- und Standortentwicklung insgesamt 745 steirische Unternehmerinnen quer durch alle Branchen und Regionen zu den aktuellen Herausforderungen befragt, und wie sich diese durch die Coronapandemie verändert haben. Die Ergebnisse dieser von „Frau in der Wirtschaft“ initiierten Umfrage sind deutlich: 55 Prozent verzeichnen ein Umsatzminus im Vergleich zur Zeit vor Corona, 54 Prozent berichten von Auftragsrückgängen. Bei 19 Prozent ist deshalb auch die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesunken. „Besonders belastend werden die aufgrund der Pandemie erschwerten Rahmenbedingungen wahrgenommen“, weiß Gabi Lechner, Vizepräsidentin der WKO Steiermark und Landesvorsitzende von „Frau in der Wirtschaft“. Und das hat Folgen: 11 Prozent dachten in den vergangenen zwei Jahren „sehr häufig“ darüber nach, ihre unternehmerische Tätigkeit aufzugeben, 13 Prozent „häufig“ und 21 Prozent zumindest „teilweise“. „Ein Beleg dafür, wie sehr die Pandemie gerade für Frauen belastend war“, betont Lechner. Ganz oben auf der Sorgenliste: Finanzielle Belange. 17 Prozent haben während der Pandemie einen zusätzlichen Job neben ihrer unternehmerischen Tätigkeit begonnen. Für 52 Prozent der Frauen ist die finanzielle Situation die größte Herausforderung für die unternehmerische Zukunft überhaupt. „Ziel muss es sein, Frauen besser abzusichern, vor allem die vielen Ein-Personen-Unternehmerinnen“, so Lechner.

Daher benötige es die Einführung eines automatischen Pensionssplittings zur Vermeidung von Altersarmut bei Frauen. Hier habe die Regierung Schritte angekündigt, die dringend umgesetzt werden müssen, so Lechner. Weiters fordert man einen Ausbau des Kinderbetreuungsangebots. Dieses müsse in der Steiermark flexibel, flächendeckend, qualitätvoll und vor allem ganzjährig sein, um den Bedürfnissen von Familien heutzutage gerecht zu werden. Die dritte Kernforderung Lechners ist die Schaffung von geeigneten Rahmenbedingungen für einen qualifizierten Zuzug. Denn 27 Prozent der Unternehmerinnen sehen in der Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften eine der größten Herausforderungen.

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