Landesregierung ist in der Pflicht

AK-Vollversammlung zur Pflegekrise

Die Pflegemisere mit Personalmangel, geschlossenen Stationen, fehlenden Ausbildungsplätzen, abschreckenden Arbeitsbedingungen und weiteren Baustellen im System nimmt an Dramatik zu. AK-Präsident Josef Pesserl sagte in seinem Bericht an die Vollversammlung der Arbeiterkammer, dass es für die Bevölkerung zunehmend schwierig wird rasch zu qualitätsvollen Gesundheits- und Pflegeleistungen zu kommen: „Pflegende Angehörige brauchen eine gute Unterstützung, zu Pflegende ein qualitätsvolles Angebot, Erkrankte und Unfallopfer eine optimale Versorgung. Das alles geht nur mit fairen Bedingungen beim Gesundheits- und Pflegepersonal.“ Die Arbeiterkammer hat ein 8-Punkte-Sofortprogramm beschlossen, das in der Verantwortung des Landes Steiermark umgesetzt werden kann. Weitere übergeordnete Maßnahmen, die von der schwarz-grünen Regierung gesetzt werden müssen, werden dieser Tage von der Bundesarbeitskammer diskutiert und beschlossen.

Keine Kostenfrage

„An den Kosten darf es nicht scheitern“, richtet Pesserl den Verantwortlichen aus, „denn Pflege schafft nachhaltig Arbeitsplätze und sichert der Bevölkerung ein würdevolles Altern. Jede Investition in die pflegerische Versorgung rentiert sich gesamtgesellschaftlich mehrfach.“ Zentral sind bessere Arbeitsbedingungen durch mehr Personal und attraktive Arbeitszeitmodelle. Wie der Landesrechnungshof jüngst bestätigt hat, müssen zusätzliche Plätze geschaffen werden, damit genügend Fachkräfte ausgebildet werden können. Unabhängig von Ausbildungsform und Alter fordert die AK ein angemessenes Ausbildungsgeld.

Maßnahmen gegen die Teuerung

Der zweite Schwerpunkt in den Beratungen der Vollversammlung waren die Auswirkungen der Teuerung, die zunehmend auch für die erwerbstätige Bevölkerung zu einem Problem wird. Es geht um den Erhalt der Kaufkraft breiter Schichten der Bevölkerung. Berechnungen der Arbeiterkammer zufolge wird ein durchschnittlicher Haushalt heuer wegen der gestiegenen und weiter steigenden Preise um rund 1.400 Euro mehr ausgeben als im Vorjahr, allein für Lebensmittel werden es 200 Euro sein. Die auf viele Behörden aufgeteilten Hilfsmaßnahmen sollen an einer Stelle zusammenlaufen, damit bei diesem „One-Stop-Shop“ Betroffene rasch Hilfe erhalten.

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