Meilenstein für Photovoltaik-Ausbau

Land Steiermark setzt Kraftakt

Der Ausstoß von CO2 ist im vergangenen Jahr österreichweit neuerlich gestiegen. Damit auch in der Steiermark, wie heute am Rande der Präsentation des „Sachprogramm Erneuerbare Energie – Solarenergie“ durch die Landesräte Barbara Eibinger-Miedl, Ursula Lackner und Johann Seitinger bekannt geworden ist. Umso klarer ist: Der Ausstieg aus fossilen Energieträgern und die damit verbundene Energiewende ist alternativlos. Nur er gewährleiste in Zukunft eine sichere und leistbare Energieversorgung, so das Regierungstrio.

Um den erforderlichen Strombedarf auf dem Weg zur Klimaneutralität (bereits in sieben Jahren) zu decken, muss gerade der Photovoltaik-Ausbau gehörig gesteigert werden. Laut aktuellen Studien bedeutet das für die Steiermark, dass Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 2,8 Gigawatt erforderlich sind. Gegenwärtig beträgt der Anteil des Sonnenstroms in der Steiermark nur rund ein Fünftel davon.

Priorität: Versiegelte und vorbelastete Flächen für den PV-Ausbau nutzen

Dabei ist für die Landesregierung klar: Prioritär müssen Dach- und Fassadenflächen, bereits versiegelte Flächen (z.B. Parkplätze) und vorbelastete Flächen (Deponien etc.) herangezogen werden. So wurden schon in der Vergangenheit eine PV-Verpflichtung im Neubau festgeschrieben und Förderprogramme für innovative PV-Doppelnutzungen aufgelegt. Wird hier das gesamte Potential genutzt, gehen Bund und Länder davon aus, dass rund 40 Prozent des Ausbaubedarfes in diesen Bereichen realisierbar sein werden.

Die verbleibenden 60 Prozent müssen über Freiflächenanlagen gedeckt werden, wobei dieser Bedarf vorwiegend durch kleinere Flächen (unter zwei Hektar) bzw. bereits vorbelastete Flächen zwischen zwei und zehn Hektar (zum Beispiel: Deponieflächen, an Straßen, Eisenbahn, Abbaugebieten, Gewerbegebiete, Kläranlagen etc.) gedeckt werden soll. Die Widmung dieser Flächen fällt im Zuge der örtlichen Raumplanung in die Zuständigkeit der jeweiligen Gemeinde.

Freiflächenanlagen mit mehr als 10 Hektar in der Steiermark werden künftig vom Land Steiermark im Zuge des „Entwicklungsprogramm für den Sachbereich Erneuerbare Energie – Solarenergie“ ausgewiesen. Dazu bedarf es keiner örtlichen Genehmigung mehr. 34 Gemeinden sind bereits mit einer Gesamtfläche von knapp 900 Hektar mit dieser neuen überörtlichen Raumplanung gleichsam einverstanden. Das heißt, diese Flächen sind besonders geeignet, um sie rasch und effizient für Photovoltaik-Anlagen zu nutzen.

Landwirtschaftslandesrat Johann Seitinger zeigt sich zufrieden mit dem guten Kompromiss, denn damit würden hochwertige Böden für die landwirtschaftliche Nutzung zukünftig noch strenger geschützt. 99,3 Prozent der landwirtschaftlichen Vorrangzonen bleiben daher von einer Nutzung für Photovoltaik-Flächen ausgeschlossen. Nach einer Begutachtungsfrist will die Landesregierung die neue Verordnung bis zum Sommer dieses Jahres beschließen.

Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

* Diese Felder sind erforderlich.

Sei der erste der kommentiert