Silbernes Ehrenzeichen für Landwirt mit Visionen

Manfred Hohensinner ist ein Vorausdenker und Nachdenker: Als erster Landwirt in Österreich nutzte er gemeinsam mit seinen Partnern Hans Schwarzenhofer und Franz Städtler auf Basis einer eigenen Bohrung die Kraft der Geothermie zum Beheizen von Gewächshäusern und hat damit bewiesen, dass sich ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit erfolgreich verbinden lassen. Das Unternehmen Frutura ist heute Produzent und größter Vermarkter von Obst und Gemüse in Österreich und versorgt täglich bis zu 3 Millionen Menschen mit frischen Vitaminen. Nun wurde der Landwirt mit Visionen von Bundesminister Martin Kocher für sein Lebenswerk mit dem Silbernen Ehrenzeichen der Republik ausgezeichnet.

Mit Beharrlichkeit neue Wege gegangen

„Ich hatte absolut nichts“, sagt Manfred Hohensinner (59) über die Zeit, als er mit den Eltern einen kleinen Hof in der Steiermark bewirtschaftete. Sein Zweitjob als Lkw-Fahrer im Fernverkehr öffnete ihm damals die Augen für ein fundamentales Problem in der Landwirtschaft: „Ich habe nicht verstanden, warum wir Lebensmittel importieren, die bei uns auch wachsen.“ Seine zündende Idee: „Wir leben in einer Thermenregion und haben genug heißes Wasser, um ganzjährig produzieren zu können!“

Der Kampf um die Genehmigungen für die innovativen Gewächshäuser und die Nutzung des heißen Thermalwassers dauerte 6 Jahre. Der Widerstand war anfangs stark – die steirische Beharrlichkeit von Manfred Hohensinner und seine Überzeugung, neue Wege zu gehen zu müssen, waren stärker. Heute zählt die Geothermie in der Landwirtschaft als zukunftsweisend, um die Selbstversorgung mit regionalen Lebensmitteln zu stärken und gleichzeitig die Abhängigkeit von importierter Energie zu senken. Die 2002 gegründete „Frutura Obst & Gemüsezentrum GmbH“ ist zu einem österreichischen Leitbetrieb gewachsen, der mit fast 900 Mitarbeitern SPAR in ganz Österreich beliefert und täglich 1,3 Millionen Haushalte bzw. 3 Millionen Menschen mit Obst und Gemüse versorgt.

Die wirtschaftliche Basis für diese Erfolgsstory hat Manfred Hohensinner 1999 gemeinsam mit den Landwirten Franz Städtler und Johann Schwarzenhofer gelegt. Das Trio „erfand“ mit ihrer „Dörrobstland Vertriebs GmbH“ das regionale Marketing in der Landwirtschaft. „Es hat mich immer gestört, dass der Bauer beim Produkt nie ersichtlich war. Deshalb haben wir bei unseren Produkten unseren Namen auf die Etiketten geschrieben – damals noch von Hand“, so Manfred Hohensinner über die Anfänge der Ursprungsbezeichnung.

Ein weiterer Meilenstein im Lebenswerk von Manfred Hohensinner ist die Gründung des Umwelt- und Gesellschaftsprojekts BioBienenApfel, das als erste und bislang einzige private Initiative vom EU-Parlament im Rahmen des europäischen Green Deal offiziell unterstützt wird. Bei diesem Projekt geht es um die Schaffung von Lebensraum für Bienen, den Erhalt der Artenvielfalt und die Stärkung von nachhaltig produzierten, regionalen Lebensmitteln. Prominente BioBienenApfel-Botschafter sind unter anderem Dominic Thiem, Sebastian Vettel, Andreas Gabalier oder Lisa-Marie Schiffner, als Partner machen sich z.B. der ÖAMTC, Teekanne, die Merkur Versicherung oder das Institut AllergoSan für die Initiative stark.

Manfred Hohensinner: „Es war manchmal ein sehr steiniger Weg, allen Institutionen und Mandataren die Notwendigkeit eines verantwortungsbewussten Umgangs mit den Ressourcen der Natur klarzumachen und das gesellschaftliche Umdenken in Schwung zu bekommen. Umso mehr freut mich jetzt die Würdigung meiner Arbeit. Mindestens genauso wichtig ist für mich, dass sowohl die wirtschaftliche Zukunft des Unternehmens als auch das konsequente Fortführen unserer Firmen-Philosophie bei meinen Kindern Katrin Hohensinner-Häupl als Frutura-Geschäftsführerin, Andreas Hohensinner als IT-Leiter und Michaela Hohensinner als Leiterin der Finanzen in den besten Händen ist.“

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