Faszination Universum

Ein interessantes Ausflugsziel: der Planetenweg in Eggersdorf

Warum in die Ferne schweifen – das Gute liegt so nah. Am Planetenweg in Eggersdorf bei Graz sind auch die Planeten ganz nah. Man ist in der Natur, erweitert sein Wissen und erholt sich dabei.

Wir stehen am „Start“ zu unserer Wanderung durch das Planetensystemunserer Sonne. Es ist der Sonnenplatz. Zur Orientierung: gleich gegenüber der Café-Konditorei Rosenberger im Zentrum der Marktgemeinde. Und das Staunen beginnt. „Wir haben unseren Planetenweg im Größenverhältnis 1:1 Milliarde gebaut, um die Dimensionen irgendwie vorstellbar zu machen“, beginnt Franz Klambauer, 66, Initiator und Hobby-Astronom (er hat eine private Sternwarte bei Eggersdorf) zu schildern. Klar, dass auch der sechs Kilometer lange Planetenweg das Verhältnis widerspiegelt.

Der Planet Merkur ist der Sonne mit 58 Millionen Kilometern am nächsten. Daher erreichen wir ihn nach 58 Metern. Bis zur Venus sind es 108 Meter, zu unserer Erde 150. Um den Mars zu erreichen, brauchen wir 228 Meter. Der Jupiter liegt vom Ausgangspunkt, unserer Sonne, bereits 778 Meter weit weg. Und dann geht’s weiter zum Saturn, den wir nach 1,43 Kilometern erreichen.

„Weil wir einen Rundweg gestalten wollten, liegt der Pluto, unser letzter Planet, nach fast 6 Kilometern Wanderung wieder ganz nah am Ausgangspunkt bei der Sonne.“ Er ist bekanntlich der kleinste Planet und wurde daher 2006 von den Astro-Physikern degradiert. Heute ist er nur noch ein Zwergplanet. Wie Franz Klambauer die Erklärung unseres Planetensystems umgesetzt hat, ist ein Meisterstück. Plötzlich versteht jeder, den das Universum in der Schule nicht interessiert hat, in welcher Beziehung Sonne, Mond und Sterne in unserem Planetensystem stehen.

Die einzelnen neun Planeten sind ebenfalls im Verhältnis 1:1 Milliarde zur Sonne kugelförmig in rostfreiem Stahl abgebildet. Am Ausgangspunkt der Wanderung – auf der Modellsonne – ist ein Blechband angebracht. Auf diesem sind alle Planeten in relativer Größe zur Sonne in Form von Löchern dargestellt und werden auch beschrieben. Um ein Gefühl für die richtige Entfernung des jeweiligen Planeten von der Sonne zu bekommen, muss man, wie Radio Eriwan vorschlägt, den Planetenweg durchwandern. Im Modell ist die Wanderroute 6 km lang und führt wieder zum Ausgangspunkt im Park zurück.

Die einzelnen Planetenstationen zeigen oberhalb der Informationstafeln eine Metallkugel, wie bereits gesagt, mit den jeweiligen Planeten in entsprechender Größe zur Sonne. Darunter findet man dann auf einer Infotafel die wichtigsten Daten unserer Planeten. Unsere Erde ist mit 12.756 km Durchmesser von der Sonne 150 Millionen km entfernt. Unser Mond mit seinen 3.476 km Durchmesser kreist in einer Entfernung von 380.000 km um die Erde. Mit unterschiedlichen Gewichten, die man in die Hand nehmen kann, demonstriert Franz Klambauer auch die Schwerkraft. „2 kg auf der Erde wiegen am Mond zum Beispiel nur 1/6.“ Damit ist auch erklärbar, warum die Astronauten bei ihren Spaziergängen weite Sprünge wie die Kängurus machen konnten.

Ein Folder, den sich jeder Besucher nehmen kann, beinhaltet praktisch alle wichtigen Daten eines jeden Planeten. Und weil so viel Physik und Wandern hungrig und durstig macht, führt der Planetenweg in Eggersdorf auch an Labestationen vorbei: Buschenschanken, Bauernhöfe, Gasthöfe, wo man rasten kann, bevor es wieder zurück geht nach Eggersdorf zur Sonne und dem letzten Stopp auf der Wanderung. Bei uns war es ein Eis in der Café-Konditorei Rosenberger. Dort treffen wir Tourismusobmann und Vizebürgermeister Johann Zaunschirm. Ihn freut logischerweise die neue Attraktion, die über ein Leader-Projekt der EU finanziert werden konnte.

Mit dem Audioguide gibt es eine weitere Annehmlichkeit am Planetenweg. Sobald der Wanderer bei einer Station mit seinem Handy einen QRCode scannt, hört er das Wichtigste über den jeweiligen Planeten. Er kann das unterwegs beim Wandern sich anhören und so gesehen „mit nach Hause nehmen“.

PS: Gemeinsam mit dem Initiator Franz Klambauer (Großteil der Arbeiten selbst erledigt) war auch Johann Manninger unentgeltlich für die Umsetzung des Weges verantwortlich.

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