Faschingskrapfen: Herkunft der Zutaten bleibt meist verborgen

Heute am Faschingsdienstag erreicht der Konsum von Krapfen in Österreich seinen Höhepunkt. Egal, ob mit Marille, Nougat oder Vanille gefüllt – ein Krapfen zählt zur Gruppe der verarbeiteten Lebensmittel. Das bedeutet, dass die Herkunft seiner Zutaten nicht verpflichtend angegeben werden muss. Beim Einkauf ist somit unklar, woher Mehl, Eier, Zucker und Co. im Krapfen stammen und wie sie produziert worden sind. Der Verein Land schafft Leben klärt auf, was das für die Konsumentinnen und Konsumenten bedeutet.

Eine bewusste Kaufentscheidung sei unmöglich, sagt Maria Fanninger, Gründerin von Land schafft Leben: „Bei Lebensmitteln wie frischen Eiern ist auf den ersten Blick klar, woher sie stammen und wie die Tiere gehalten worden sind. Bei verarbeiteten Lebensmitteln ist das nicht der Fall. Da kann es sogar passieren, dass sich ein Käfigei im Faschingskrapfen versteckt – und das, ohne dass man es weiß. Hier auf freiwillige Angaben über die Herkunft der Zutaten zu achten, zahlt sich also aus. Sonst legt man sich vielleicht etwas ins Wagerl, das man eigentlich gar nicht möchte.


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Käfigeier in Backwaren?

Österreichische Eier kommen aus Boden-, Freiland- oder biologischer Haltung. Jegliche Art der Käfighaltung ist hierzulande seit 2020 verboten. Weltweit hingegen leben etwa 90 Prozent der Legehennen in Käfigen. In der EU ist die konventionelle Käfighaltung zwar verboten, sogenannte ausgestaltete Käfige sind jedoch erlaubt.

Rund 40 Prozent der Legehennen in der EU werden noch in solchen Käfigen gehalten. In Österreich finden wir diese Käfigeier in verarbeiteten Produkten, zum Beispiel in fertigen Backwaren wie Krapfen und Keksen oder in Nudeln. Aus Kostengründen werden für diese häufig Käfigeier verarbeitet, meist in Form von Eipulver oder Flüssigei.

Fehlende Transparenz auch bei Mehl und Zucker 

Auch Mehl und Zucker sind unverzichtbare Bestandteile eines jeden Krapfens – und auch über deren Herkunft erfahren die Konsumentinnen und Konsumenten beim Kauf von verarbeiteten Lebensmitteln meist nichts. Was den Zucker betrifft, so könnte man mit den in Österreich angebauten Mengen theoretisch sogar den gesamten Bedarf der heimischen Bevölkerung decken. Tatsächlich werden aber große Mengen österreichischen Zuckers exportiert und im Gegenzug ausländischer importiert. Dieser importierte Zucker findet sich häufig in verarbeiteten Lebensmitteln wieder.

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