Österreich muss gegen Polen „alles auf dem Platz lassen“

Gegen Weltmeister Frankreich gab es die nicht überraschende Niederlage. Auch wenn Anderes erhofft war. Letztlich „nur“ durch ein Eigentor, aber ein solches gehört mittlerweile schon zum Normal-Fall in der laufenden EM. Überall war man voll des Lobes, weil die Österreicher so beherzt kämpften und gegen die schwächeren Polen – die sollten zu knacken sein, zeigen sich alle rundum zuversichtlich. Soll auch so sein.

Auch wenn die Polen in den Köpfen unserer Teamspieler schwächer sind als die Franzosen, verfügen sie über den Ausnahmespieler Robert Lewandowski und sind damit ganz sicherlich auf Augenhöhe mit Österreich. Gegen Frankreich haben Sabitzer und Co., wie sie sich selbst ausdrücken und die heimischen Kommentatoren es „nachplappern“, „alles auf dem Platz gelassen“. Das ist eine der neuen platten, eingelernten Floskeln in Interviews. Meine dämliche Frage: Was hätten sie denn in die Kabine mitnehmen sollen?

Bleibt also nur die Hoffnung, dass die Österreicher auch gegen die Polen „alles auf dem Platz lassen“ und nur Tore, die zum Sieg führten in die Kabine „mitnehmen“ und nicht die Tore am Spielfeld.

PS: Unser Team spielt durchschnittlich guten, europäischen Fußball. Es gibt aber leider keinen wirklich brillanten Kicker oder einen Knipser (im Sturm), keinen Trickser, keinen Wirbelwind von den Flanken her. Spielertypen, die eben dann den Unterschied ausmachen. Als Team-Kollektiv ist Österreich effektiv. Da fallen drei Spieler über einen Gegenspieler her, wie ein Wolfsrudel über ein Reh. Aber das alleine reicht nicht, um im Fußball-Europa eine wirkliche Rolle zu spielen. So ehrlich müssen wir sein. Wir sind nicht besser als unsere Nachbarn – die Ungarn, die Slowenen, die Tschechen, usw. - und die Schweizer liegen bei den Wettanbietern weit vor den Österreichern. Daran würde auch der eine oder andere EM-Punkt nichts ändern. Bitter, aber so ist es nun mal.    JL

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