Steirer bei Kletter-WM in Seoul: Wird es der 4. Titel?

In den Adern des 1996 in Graz geborenen Angelino Zeller fließt das Abenteuer. Doch was ihn von vielen Extremsportlern unterscheidet, ist nicht nur sein unerschütterlicher Wille, sondern auch die Tatsache, dass ein tragischer Unfall im Jahr 2017 sein Leben auf den Kopf stellte.
Beim Paragleiten, einem seiner vielen Hobbys, das ihm Freiheit über die Gipfel seiner Heimat Österreich gewährte, erlitt Zeller einen schweren Unfall. Nur 20 Meter über dem Boden klappte sein Schirm ein, ein Sturz folgte, der ihn querschnittgelähmt zurückließ. Doch was für viele das Ende aller Träume bedeutet hätte, war für Zeller lediglich der Beginn eines neuen Kapitels.


„Bereits vor meinem Unfall war Klettern ein wichtiger Teil meines Lebens.“ Die Berge boten ihm eine Bühne, auf der er seine Grenzen testen und die Natur in ihrer rohesten Form erleben konnte.
Mit einer ansteckenden Zuversicht und dem festen Glauben an seine Fähigkeiten wandte er sich dem Paraclimbing zu, einer Disziplin, die ihm nicht nur die Rückkehr in die Vertikale ermöglichte, sondern ihm auch eine neue Perspektive auf das Klettern und das Leben selbst bot.

In einer bemerkenswert kurzen Zeit nach seinem Unfall machte Zeller Fortschritte, die sowohl für ihn als auch für die Klettergemeinschaft als revolutionär gelten. „Was ich in meinem bisherigen Leben auch lernen durfte ist, dass Gedanken und die dazugehörigen Emotionen eine unglaublich große Macht haben und wenn man dieses Werkzeug richtig einsetzt, kann man das Leben extrem positiv beeinflussen.“
Zeller trat dem österreichischen Paraclimbing-Nationalteam bei und erklomm schnell die Ränge, um einer der führenden Athleten im Paraclimbing zu werden, in seiner Kategorie AL1, eine Klassifikation für Kletterer, die ihre Beine nicht einsetzen können.


Sein beeindruckender Aufstieg gipfelte in drei Weltmeistertiteln – in Serie! –, acht Weltcupsiegen und Sportler des Jahres.
Unglaubliche Sieges-Serie
Seit 1.551 Tagen ist der 29-Jährige ungeschlagen. Bei der noch bis Donnerstag (25.9.) laufenden Kletter-Weltmeisterschaft in Seoul könnte er sich seinen vierten WM-Titel holen. Nachdem er eine beeindruckende Leistung bei der Qualifikation zeigte. In der in Korea erstmals gemischt ausgetragenen Klasse AL1 erreichte er als Sieger das Finale. Dieses werde sicher nicht leicht, er hoffe aber, seine Leistung abrufen zu können, so Zeller. Wir drücken ihm die Daumen!
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