Graz: Magna darf für Chinesen schrauben

Hunderte Arbeitsplätze bleiben damit (vorerst?) erhalten

Auch die (Auto-)Welt ist ungerecht. Die einen produzieren zu viele davon – in diesem Fall die Chinesen – die anderen viel weniger als sie angekündigt und versprochen haben. Das sind allen voran die deutschen und europäischen Autobauer. Dies führt dazu, dass die EU ihre ehrgeizigen Pläne ab dem Jahr 2035 keine neuen Autos mit Verbrennermotoren mehr zuzulassen, praktisch aufgegeben hat. Dabei gäbe es auf dem Weltmarkt mit den Chinesen ausreichende Kapazitäten für diesen Umstieg. Doch würde die EU die Einfuhr chinesischer E-Autos großzügigst akzeptieren, führt das zur Vernichtung und möglicherweise sogar zum Niedergang der europäischen Automobilproduzenten.

Die chinesischen Konsumenten verfügen wiederum nicht über die Kaufkraft, dass die E-Autos in China selbst abgesetzt werden können. Der Markt ist jetzt schon überschwemmt. Die Chance besteht daher nur in den Exportmärkten.

Zusammenbau, um Zölle zu umgehen

So ändern sich die Zeiten. Vor Jahren waren die Chinesen weltweit auf „Erkundungsreisen“ in Europa bei den großen Autofirmen. Heute sind die Vorzeichen umgekehrt – pilgern Manager europäischer Autokonzerne nach China, um Aufträge für Europa und ihre Unternehmen an Land zu ziehen. Auch Donald Trumps blindwütige Zollpolitik ist da von Nutzen.

Bei Magna in Graz lässt der chinesische Autobauer Xpeng seine Modelle G6 und den G9 produzieren. Mit der sogenannten SKD-Methode (Semi Knocked Down), Einzelteile werden in Graz zusammengebaut, damit vermeiden die chinesischen Hersteller die Strafzölle, die die EU auf E-Autos aus China einhebt.

Die Partnerschaft mit Magna sei längerfristig angelegt, so heißt es. Doch niemand kann heute einschätzen, wer von den chinesischen Produzenten von E-Autos in den kommenden Jahren am internationalen Markt überleben wird. Laut der Beratungsfirma AlixPartners würden 2030 nur 15 der 129 Marken, die derzeit in China Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride verkaufen, noch finanziell überlebensfähig sein.

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