Jahrhundertprojekt Koralmbahn im Zielsprint

Letzter Bauabschnitt startet mit technischer Ausrüstung

In ziemlich genau 1000 Tagen kann man in nur 45 Minuten von Graz nach Klagenfurt mit der Koralmbahn fahren. „Das wird Ende 2025 sein und bis dahin gilt es noch zahlreiche Herausforderungen und Anstrengungen zu überwinden“, zeigen sich die Projekt-Verantwortlichen heute vor Journalisten zuversichtlich, den Zeitplan zu schaffen. Der letzte Neubauabschnitt zwischen Feldkirchen/Graz und Weitendorf ist nun im Rohbau fertig gestellt und gehen die Arbeiten nahtlos in die Ausstattung mit moderner Bahntechnik über.

Selbst ein Bild vor Ort beim Nodportal der neuen Unterflurtrasse in Feldkirchen machten sich heute Reinhold Hödl (Geschäftsbereichsleiter der ÖBB-Infrastruktur AG), Anton Lang (Landeshauptmann Stv. und Verkehrsreferent) sowie die Bürgermeister:innen entlang des Streckenabschnitts Erich Gosch (Feldkirchen b. Graz), Barbara Walch (Wundschuh), Manfred Komericky (Kalsdorf b. Graz), Karl Kowald (Wildon) und Willibald Rohrer (Werndorf).

„Wir befinden uns im Zielsprint eines Marathons“, so Reinhold Hödl. „Und wir sind dabei voll auf Schiene. Die technische Ausstattung ist das ´Grand Finale´ der Koralmbahn, die das Mobilitätsverhalten im Süden nachhaltig verändern wird. Der Flughafenast ist ein wesentliches Puzzleteil dafür.“

Die baulichen Arbeiten an der gesamten Koralmbahnstrecke werden übrigens bereits Ende 2024 abgeschlossen sein, so Klaus Schneider, Projektleiter ÖBB Infrastruktur AG. Man habe sich das ganze Jahr 2025 Zeit genommen, die Anlagen zu testen, um ein höchstes Level an Sicherheit garantieren zu können.

Verkehrslandesrat Anton Lang: „Die Region und viele Verbindungen entlang der gesamten Südstrecke werden mit der Koralmbahn enorm profitieren. Ich freue mich, dass dieses Megaprojekt jetzt auf die Zielgerade kommt und seit jeher konstant auf Kurs ist – wie auch dieser Abschnitt wieder beweist.“

Die Gemeindevertreter:innen zeigten sich ebenso unisono erfreut über den planmäßigen Baufortschritt. Erich Gosch, stellvertretend: „Wir freuen uns, dass wir die Phase der Einschränkungen, während des Rohbaus hinter uns lassen können und den vielen Vorteilen dieses Jahrhundertprojektes einen großen Schritt näher sind.“

Unterflurtrasse als neues Highlight

Herzstück in diesem Streckenabschnitt ist die rund 6 km lange Unterflurtrasse, wovon rund 3 km komplett geschlossen sind. Züge tauchen künftig südlich der A2 Querung ab, fahren unter der B67 hindurch und kommen bei Zettling wieder an die Oberfläche. Damit wird ein Höchstmaß an Effizienz und Umweltschutz erreicht. Die für den Rohbau nötige Sperre der Landesstraße konnte mehrere Monate früher als prognostiziert wieder freigegeben werden.

Jede Menge High Tech

Die Bahntechnische Ausstattung umfasst neben der Energieversorgung, Oberleitung und dem Gleiskörper zusätzlich Anlagen für die Tunnelsicherheit, Kommunikationseinrichtungen, Signalisierung und elektronische Stellwerke. An der gesamten Koralmbahn werden rund 21.000 so genannte Gleistragplatten verlegt. Jede einzelne ist mehr als fünf Meter lang, bis zu 2,1 Meter breit und wiegt mehr als fünf Tonnen. Darauf werden schließlich die 120 Meter langen Schienenstücke befestigt.

Die Koralmbahn im Überblick

130 Kilometer Hochleistungsstrecke, davon mehr als 50 Tunnelkilometer, über 100 Brücken sowie 23 moderne Haltepunkte: Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt ist Teil der neuen Südstrecke und eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte Europas. Ihr Herzstück ist der 33 Kilometer lange Koralmtunnel. Nach der Fertigstellung verkürzt sich die schnellste Verbindung zwischen den Landeshauptstädten auf nur 45 Minuten.

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