Vor 40 Jahren erdacht – ab Dezember Wirklichkeit

Aktuell geklärt: Aufatmen für Schüler und Lehrlinge

Nachdem in der Sache mit der Benutzung des Koralmtunnels mit zwei Klimatickets noch keine Lösung in Sicht ist (wir berichteten), können zumindest Schüler und Lehrlinge aufatmen. Laut ÖBB können diese im „verbundfreien Streckenabschnitt“ zwischen St. Paul im Lavanttal und Weststeiermark mit zwei regionalen Verbundtickets ohne Aufpreis fahren. Eine Ausnahme, die bis auf Widerruf gilt – und NICHT für Erwachsene.

Kürzlich wurden ja die neuen Fahrpläne präsentiert. Damit wurde auch bekannt, dass die jahrelang propagierte Fahrzeit von 45 Minuten zwischen Graz und Klagenfurt sogar noch kürzer sein wird. Denn mit dem Raljet Xpress (RJX) wird man sogar nur 41 Minuten unterwegs sein.

Prof. Rießberger – Der geistige Vater der Koralmbahn

„Die fehlende Eisenbahn-Verbindung Österreichs ist Graz – Klagenfurt“, legte Univ.-Prof. DI Dr. techn. Klaus Rießberger von der TU Graz bereits 1985 die Studie für eine Hochleistungsbahnstrecke Graz – Klagenfurt vor. 40 Jahre später, ab 14. Dezember 2025 wird sie Wirklichkeit.

Ihr geistiger Vater Univ.-Prof. DI Dr. techn. Klaus Rießberger im Jahr 1985 über die Vorteile und Kosten in seiner Studie:

Die hier vorgeschlagene Bahn ist als Teil eines künftigen Hochleistungs-Bahnnetzes zu sehen. Der Fahrweg ist geeignet, alle in der Zukunft denkbaren Fahrzeuge voll auszunützen. Wenn auch in der ersten Zeit des Betriebes die Strecke mit 160 km/h befahren werden sollte, ist zu jeder Zeit, dem bautechnischen Konzept entsprechend, ein Anheben der Geschwindigkeit bis 250 km/h möglich. Für eine Strecke von rund 120 km benötigt ein Personenzug mit Lok bei einer Geschwindigkeit von 160 km/h einschließlich Anfahrt und Bremszeit rund 47 Min. Ein Triebwagen, mit Antrieb mehrerer Achsen, mit V = 250 km/h, braucht 31 Minuten. Die Zeitdifferenz beträgt 16 Minuten, das sind rund 50% der Fahrzeit.

Die Geschwindigkeit von 250 km/h entspricht einer zurückgelegten Strecke von rund 4 km pro Minute. Deutschlandsberg ist 40 km von Graz entfernt. Die Fahrzeit Graz - Deutschlandsberg beträgt daher rund 12 Minuten. Bleibt der Zug zwischen diesen 2 Städten an zwei weiteren Haltepunkten stehen, steigt die Fahrzeit auf 17 bis 18 Minuten. Deutschlandsberg liegt damit im Nahbereich von Graz.

Die Landeshauptstadt Graz und Graz-Umgebung mit 250.000 + 136.000 Einwohnern wird mit der Koralpenbahn an die internationale Hauptstrecke angebunden.

Die Trasse kann für 250 km/h ausgebaut werden. Die kürzeste Fahr- zeit von Wien nach Klagenfurt beträgt 1985 4 Stunden 12 Minuten. Nach dem sinnvollen Ausbau der Bahn kann diese Zeit auf 2 Stunden 40 Minuten reduziert werden. Mit dem Bau der Koralpenbahn und des Semmering-Basistunnels können schwere Güterzüge mit ein Mann Besetzung aus dem Raum Wien ohne Halt mit konstanter Geschwindigkeit von 100 km/h und einem Zuggewicht von 1.000 t bis zur Staatsgrenze in Arnoldstein fahren.

Bei konstanter Geschwindigkeit von 80 km/h kann das Zuggewicht bis 1.500 t angehoben werden.

Die Baukosten dieser rund 124 km langen, zweigleisigen Eisenbahnstrecke, einschließlich der Kosten der Gleise und der elektrischen Anlagen, können mit 11 Milliarden Schilling angenommen werden. Diese Kostenschätzung basiert auf Annahmen über die geologischen Gegebenheiten.

Eine bautechnische Planung und eine genauere Kostenvorhersage können jedoch erst erfolgen, wenn gezielte und relativ großräumige geologische Untersuchungen durchgeführt worden sind. Die Strecke Bruck/Mur - Graz ist in dieser Überlegung nicht aufgenommen worden. Denn sollte Bruck - Judenburg - Klagenfurt für 160 km/h ausgebaut werden, kann Bruck - Graz nicht als Langsamfahrstrecke mit Teilabschnitten für 70 km/h liegen bleiben.

Diese Überlegungen zeigen klar, daß die Koralpenbahn als österreichische Südspange ein unumgänglicher Teil eines künftigen Hochleistungs-Eisenbahnnetzes in Österreich ist.

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