Ein Haus der Natur zum Staunen

Die neue Steiermarkschau in der Tierwelt Herberstein

Damit wird ein bedeutsamer Mehrwert für die jährlich rund 200.000 Besucher der Tierwelt Herberstein geschaffen. Mit dem neuen „Haus der Biodiversität“ bietet man erstmals auch ein Abbild der Vielfalt des Lebens in der Natur. In der über 400 Jahre alten denkmalgeschützten Tenne, in der zuvor Teile des Gironcoli-Museums untergebracht waren.

„Es sind Werke, die uns zum Staunen veranlassen sollen“, so Wolfgang Paill Leiter der Abteilung Naturkunde im Universalmuseum Joanneum heute bei der Präsentation vor der morgigen Eröffnung der Steiermarkschau in der Tierwelt Herberstein. Und dass er nicht zu viel versprochen hat, davon konnten sich die zahlreichen anwesenden Medienleute bei einem Rundgang durch das Haus der Biodiversität überzeugen. Auf spielerische und interaktive Weise werden dort Fragen wie „Was ist Biodiversität? Welche Bedeutung hat sie für uns und ist sie in Gefahr?“ thematisiert. „Das Konzept sieht einen weit über das Jahr 2023 reichenden Betrieb vor. Geplant ist auch eine dauerhafte Beobachtung der lokalen Biodiversität“, erläutert die Hausherrin Alexia Getzinger, Geschäftsführerin der Tierwelt Herberstein beim Rundgang.

Die zweite Auflage der STEIERMARK SCHAU beleuchtet ein hochaktuelles Thema, das uns alle betrifft: die Bedeutung der Biodiversität und damit die Notwendigkeit ihrer Erhaltung am Beispiel der Steiermark.

„Vor 15 Jahren ist mit dem Ende der Landesausstellungen eine Lücke entstanden, die wir vor zwei Jahren, mit der ersten Steiermarkschau, geschlossen haben. War die erste Auflage schon eine Liebeserklärung an unser wunderschönes Bundesland, so ist es auch die zweite: eine Liebeserklärung an die Steiermark und ihre unglaubliche Vielfalt“, so Landeshauptmann Christopher Drexler heute in Herberstein. „Das Thema ,Vielfalt des Lebens’ könnte nicht mehr am Puls der Zeit sein und wir stellen uns mit dieser Steiermarkschau einigen drängenden Fragen der Gegenwart: Was gilt es zu schützen? Was sind die großen aktuellen Herausforderungen? Denn der Klimaschutz, und damit die Erhaltung der Lebenswelten von Mensch und Tier, ist die größte Herausforderung unserer Epoche. Und mit dem mobilen Pavillon tragen wir die Vielfalt auch über unser Bundesland und sogar über unseren Planeten hinaus.“

Fünf Themenbereiche wecken Faszination und Begeisterung

Zentrales Element im Haus der Biodiversität ist eine stilisierte Eiche, die sich quer durch den Raum erstreckt und auf die Bedeutung von alten Eichen im Europaschutzgebiet Feistritzklamm/Herberstein hinweist. Mit fünf Themenbereichen wird in der Ausstellung dazu eingeladen, Inhalte zu entdecken, die zum Handeln und Gestalten anregen: Der erste Bereich „Entdecke die Vielfalt“ ist eine Einladung an alle und führt in das Thema ein. Was Biodiversität „natürlich kostbar“ macht, darauf gibt ein weiterer Bereich Antwort.

Die Rolle des Menschen innerhalb von Ökosystemen und wie er sie beeinflusst, wird im Bereich „Du bist Teil des Ganzen“ vermittelt. „Wir stellen die Weichen“ macht deutlich, dass wir Menschen die Landschaft gestalten und damit Lebensräume schaffen oder zerstören. Im fünften und letzten Bereich der Ausstellung leuchtet den Besucher:innen ein interaktiver Globus entgegen: „Meine Zukunft, mein Planet“ – beides ist unabdingbar miteinander verbunden.

Zahlreiche Naturschauplätze am Weg der Vielfalt

Das Zusammenspiel diverser Arten und deren Funktionen im Ökosystem spielen auch am Weg der Vielfalt eine zentrale Rolle. Dieser verknüpft das Haus der Biodiversität mit der unmittelbaren Umgebung, der Tierwelt Herberstein und dem angrenzenden Schutzgebiet Feistritzklamm/Herberstein. Entlang des Weges der Vielfalt werden mehrere architektonisch in die Landschaft eingefügte Naturschauplätze inszeniert: Das Herberstein-Relief am Haupteingang stellt ein abstraktes, begehbares Relief der Feistritzklamm mit den markanten Punkten dar. 33 Holzstelen dienen als Informationsträger für den Naturschauplatz „Netzwerk Wald“ und die „Arena der Lebensräume“ stellt die wichtigsten heimischen Großlebensräume vor und lädt zum Verweilen ein.

Das „Forschungsmobil“ – eingebettet in eine fantastische Naturkulisse am Fuß des Schlossfelsens von Herberstein, zwischen Feistritz und den angrenzenden naturnahen Wäldern – wird als mobile Forschungsstation betrieben und beherbergt verschiedene einfache Geräte zur Untersuchung und Beobachtung der biologischen Vielfalt. Den Höhepunkt bildet das Panorama Feistritzklamm, eine hoch über der Feistritzklamm errichtete, sechs Meter hohe Aussichtsterrasse mit faszinierenden Ausblicken auf die Natur- und Kulturlandschaft.

Mobiler Pavillon als interstellares Abenteuer

Unmittelbar an der Bundesstraße vor der Tierwelt Herberstein fährt man durch eine Brücke, die den mobilen Pavillon mit der Tierwelt „verbindet“. Der von Alexander Kada konzipierte und von Astrid Kury kuratierte Pavillon wird ebenfalls bis Anfang November vor den Toren zur Tierwelt Herberstein zu besichtigen sein. Alexander Kada: „Der mobile Pavillon ist eine Art Forschungsstation, in der mögliche Ausstellungsformen der Zukunft erprobt und präsentiert werden. Die Ausstellung im mobilen Pavillon erschließt die Bedeutung des Klimawandels über den Blick aus der weiten Ferne und ist zugleich dem Verbindenden gewidmet: als Zusammenarbeit über Grenzen hinweg, vor allem zwischen Kunst und Wissenschaft, zwischen bildender Kunst und zeitgenössischer Komposition und als internationale Steiermark.“

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