Kunsthaus Graz wartet mit zwei neuen Ausstellungen

Sobald der Ausstellungsbetrieb wieder aufgenommen werden kann, warten im Kunsthaus Graz zwei neue Ausstellungen darauf, entdeckt zu werden: Das Künstlerpaar Helmut und Johanna Kandl widmet sich in der Ausstellung Palette der Entstehung und Gewinnung von (Mal)-Materialien, die hinter einem Werk stehen, während die dänische Künstlergruppe SUPERFLEX das ambivalente Verhältnis des Menschen zu Geld, Wachstum und zur Finanzspekulation thematisiert.

Helmut & Johanna Kandl. Palette

Der neuen Ausstellung von Helmut & Johanna Kandl im Kunsthaus Graz mit dem Titel Palette geht eine langjährige Recherche voraus. Seit etwa 2014 beschäftigt sich das Künstler*innen-Paar mit der Frage, woher die Farben, Pigmente oder Bindemittel stammen, die in Gemälden zum Einsatz kommen. Johanna Kandl, deren Eltern ein Malereigeschäft in Wien hatten, studierte Restaurierung und setzte sich eingehend mit Farben und Materialien auseinander, vermisste aber immer die Beschäftigung mit der Herkunft der Rohstoffe, die ganz selbstverständlich in der Kunst eingesetzt werden. Auf ihren Reisen und bei ihren Recherchen fokussieren Helmut & Johanna Kandl auf diesen blinden Fleck der Malerei. Die Werke in der Ausstellung, die von Malerei und Grafik über Videodokumentationen bis zu Gesteinsproben reichen, geben Einblicke in ihre Arbeitsweise und machen die Ergebnisse sichtbar. „Die umfangreichen Sammlungen des Joanneums sind ein Fundus von Objekten. Umfangreiche Sammlungen haben viele Museen, was bei diesem Projekt jedoch besonders war, sind das Wissen und die Expertise der Mitarbeiter, von dem wir zehren konnten“, beschreibt Johanna Kandl die Zusammenarbeit.

SUPERFLEX. Sometimes As A Fog, Sometimes As A Tsunami

2017 startete die dänische Künstlergruppe SUPERFLEX ihr Fünfjahresprojekt im Kunsthaus Graz. Dieser Rahmen wurde für die Umsetzung von Projekten genutzt, die sich mit kapitalistischen Ökonomien beschäftigen.

Der Zyklus begann mit C.R.E.A.M., dem Fetisch-Bankomaten im Herzen des Kunsthaus-Foyers. 2018 realisierten SUPERFLEX den Free Shop, 2019 wurde Number of Visitors (mit Jens Haaning) über dem Haupteingang realisiert, 2020 folgte Lost Money / Handful. Diese Projekte thematisieren die Fetischisierung des Geldes, den Verfall von Werten, die Umkehrung von Geldtransaktionen und nicht zuletzt die ökonomischen Bedingungen und Kriterien, denen Kulturinstitutionen heute unterworfen sind. Den Abschluss des Zyklus bildet nun die Einzelausstellung mit dem Titel Sometimes As A Fog, Sometimes As A Tsunami. Sie konzentriert sich auf die Instabilität des Kapitalismus, die der spekulativen Natur der Finanzmärkte und -instrumente innewohnt.

Helmut & Johanna Kandl. Palette
Kuratiert von Barbara Steiner und Katia Huemer
SUPERFLEX. Sometimes As A Fog, Sometimes As A Tsunami
Kuratiert von Barbara Steiner

Kunsthaus Graz, Lendkai 1, 8020 Graz
Laufzeit: 26.11.2021-13.03.2022

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