10 Insolvenzen pro Woche

Die anhaltende Konjunkturflaute – vor allem zurückzuführen auf eine Konsum- und Investitionszurückhaltung, auf Auftragsrückgänge in der Bauwirtschaft und am Industriesektor – stellen Gewerbe, Handelsbranche sowie die Bau- bzw. Immobilienbranche weiterhin vor große Herausforderungen.
Die Insolvenzstatistik des Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) vom 1. bis 3. Quartal 2024 zeigt, dass steiermarkweit Insolvenzverfahren über 382 Unternehmungen eröffnet worden. Dies bedeutete einen Anstieg von 19,38 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und ein Höchstwert in den letzten 15 Jahren. Bereits im Oktober 2024 wird man die Werte der Gesamtjahre 2019 (387) und 2018 (408) überschreiten.
Sowohl österreichweit (14,3 Milliarden Euro) als auch in der Steiermark (1,84 Milliarden Euro) erreichten die Gesamtpassiva historische Höchstwerte. Die steirische „Milliardenpleite“ Fisker GmbH habe man mit voraussichtlichen Passiva in der Höhe von 1,54 Milliarden Euro in Ansatz gebracht, tatsächlich wurden von Gläubigern Ansprüche in der Höhe von ca. 3,8 Milliarden Euro angemeldet, welche großteils bestritten wurden, heißt es beim AKV. Nach dem Ausverhandeln von Rückstehungserklärungen konnte der von den Gläubigern angenommene Sanierungsplan zwischenzeitig gerichtlich bestätigt werden.
Von den eröffneten Firmeninsolvenzen waren in der Steiermark in den ersten 9 Monaten 1.742 Arbeitsplätze unmittelbar betroffen. Mehrheitlich (55,76 %) wurden die Firmeninsolvenzen über Gläubigeranträge und nicht über Eigenanträge der schuldnerischen Unternehmen eröffnet. Wöchentlich wurden in der Steiermark in den ersten 9 Monaten dieses Jahres 10 Firmeninsolvenzen eröffnet.
Gleichzeitig wurden 302 Firmeninsolvenzen aufgehoben, 117 Verfahren (38,74 %) endeten dabei mit einem Entschuldungsszenario, indem ein Sanierungs- oder Zahlungsplan abgeschlossen wurde.
Privatinsolvenzen
Am Privatkonkurssektor befindet sich die Steiermark auf dem Weg zu einem Rekordpleitenjahr, und zwar zum dritten Mal in Folge, nachdem man bereits in den Jahren 2022 (1.049 eröffnete Verfahren) und 2023 (1.032 eröffnete Verfahren) die höchsten Werte seit Einführung des Privatkonkurses im Jahr 1995 erreicht hat.
In den ersten 9 Monaten wurden heuer in der Steiermark 761 Privatkonkurse eröffnet, dies ist 1 Verfahren (+ 0,13 %) mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Damit sind auch die Gesamtpassiva der eröffneten Privatkonkurse in der Höhe von 82,67 Mio. Euro und die Durchschnittsverschuldung von 108.600 Euro nahezu unverändert zum Vorjahr geblieben. Eklatant ist jedoch die unterschiedliche Durchschnittsverschuldung bei Männern (138.100 Euro) gegenüber jener von Frauen (62.400 Euro). 61 % der Privatinsolvenzen entfallen auf Männer. Mit zunehmendem Alter steigt auch die Durchschnittsverschuldung, wie die veröffentlichte Tabelle zeigt. Wöchentlich wurden heuer in der Steiermark fast 20 Privatkonkurse eröffnet.
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