Die Schweiz – das bessere Österreich

Skirennen in Adelboden auch ein Beweis dafür

Die direkte Demokratie in der Schweiz hat zu Wohlstand, sicheren Grenzen und zum Ende der politischen Korruption geführt. In Österreich läuft es umgekehrt.

Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben, heißt es. Die Schweizer beweisen Alternativen auch in schwierigen Zeiten von Corona, sprich Omikron. Täglich wurden in der Schweiz in jüngster Zeit 30.000 positive Tests auf Omikron gemeldet und in Österreich liegen die Zahlen bei rund 10.000. Dennoch gibt es auch andere Entscheidungen als nur die Devise, noch mehr zusperren, noch mehr kontrollieren und auf das Allheilmittel Impfpflicht setzen. Die jüngsten Skirennen in Adelboden im Berner Oberland sind ein Beispiel dafür.

13.000 Skifans waren dort jeweils an den beiden Tagen vor Ort. Möglich gemacht hat das Pierre Alain Schnegg, Gesundheitsdirektor (Gesundheitslandesrat) des Kanton Bern. Seine Argumentation für die Genehmigung der Rennen mit Zuschauern: Grossevents seien erlaubt, die Rennen fänden im Freien statt und zudem müsse auch die Eigenverantwortung der Zuschauer zum Tragen kommen. Mit dem Auftreten der Omikron-Variante des Coronavirus wisse heute jede und jeder, was geschlagen habe, sagte Schnegg gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Sonntag auf Anfrage: „Jeder muss lernen, seine Verantwortung zu übernehmen". Irgendwann gelte es auch, zur Normalität zurückzukehren, sagte Schnegg weiter. Die epidemiologische Situation sei zudem eine andere als im vergangenen Jahr, als die Rennen in Adelboden ohne Zuschauer stattfinden mussten: Heute könne sich jeder und jede impfen lassen. Dass die Organisatoren am Samstagabend aus Sicherheitsgründen die Siegerehrung absagten, begrüßte Schnegg.

Logisch, es gibt auch Kritik

Natürlich löste diese Entscheidung Kritik aus. Eine Demokratie ohne Konflikte ist keine Demokratie. Es gab Sportler und Zuschauer, die ob der Situation in Adelboden besorgt waren. Viele jubelten ohne Maske und dicht gedrängt. Es kam zu partyähnlichen Szenen im Zielgelände. Der österreichische Rennfahrer Manuel Feller sagte in einem Interview im österreichischen Fernsehen: „Die Schweizer gehen da ein bisschen einen anderen Weg. Die versuchen an einem Wochenende gleich alles zu durchseuchen“. Diese Aussage sei übertrieben, sagte Schnegg. „Ist in Österreich die Lage mit den sehr weit gehenden Lockdowns wirklich besser als in der Schweiz?", fragte er.

"Dringende Empfehlung" für Masken in Wengen

In Adelboden ging am Sonntag der Slalom über die Bühne. Wie ein Zuschauer der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete, hatten die Organisatoren im Shuttlebus zum Zielgelände und vor dem Rennen dazu aufgerufen, aus Solidarität eine Maske zu tragen. Das hatten die Leute grossmehrheitlich getan.

Auf der Renn-Webseite hatten die Organisatoren schon vor den Rennen eine Empfehlung zum Masken Tragen abgegeben. In den Zuschauerräumen in Adelboden galt die 3G-, in den Innenräumen die 2G-Regel.

In dieser Woche zieht der Weltcup-Tross weiter nach Wengen, an die Hänge des Lauberhorns. Dort beginnen die Rennen am Donnerstag mit einem Super-G. Wie in Adelboden wird in den Zuschauerbereichen - Stand jetzt - die 3G- und in Innenräumen die 2G-Regel gelten.

Die Wengener Organisatoren richten ihr Konzept nach Adelboden aus und stehen ständig auch untereinander mit dem Skiverband in Kontakt. Im vergangenen Jahr waren die Lauberhornrennen ja erst wenige Tage vor Start wegen Corona abgesagt worden. Heuer wird es wieder Zuschauer – nach heutigem Stand – geben, allerdings anders als in Adelboden keine Tribüne im Zielraum.

Und in Österreich? Da werden Skirennen abgesagt (Flachau) oder nur mit einer Minimal-Kulisse von bis zu 2.000 Skifans erlaubt (Schladming). Nicht zuletzt aus wirtschaftlicher Sicht eine Katastrophe für die Beteiligten. Wiewohl wir im Vergleich zur Schweiz nur ein Drittel der auf Corona-Omikron positiv Getesteten „nachweisen“ können. Unsere größte Steuereinnahmequelle ist der (Winter-)Tourismus. Über die oft unverständlichen Maßnahmen entscheiden praktisch ausschließlich Personen, die am 1. jeden Monats ihr Gehalt bekommen (bis zu 15.000 Euro) und sich in keiner Minute um ihre Existenz, ihr wirtschaftliches Überleben sorgen müssen, im Klartext gesprochen, keine „Eigenverantwortung“ (für ihre Familien und die Mitarbeiter) in dieser Richtung übernehmen müssen. Nehammer, Mückstein, Schützenhöfer und Kollegen sollten mit ihren Beratungsteams endlich aus ihrer „Blasen-Welt“ heraus treten und nicht auf Angst, sondern auf die „Eigenverantwortung“ der Menschen setzen.

Die Schweiz ist kein Entwicklungsland, keine Bananenrepublik, sondern eine hoch entwickelte Demokratie – daher als Nachbar durchaus ein mögliches Vorbild für Österreich. In der Schweiz beweist sich auch eines: Es braucht couragierte Entscheidungsträger, wie das Beispiel Adelboden zeigt. Denn wie gesagt: Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben.

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