Wie das Magazin „Profil“ berichtet, stoppte in der Nacht auf Freitag der Vorwoche die Polizei den suspendierten Sektionschef Christian Pilnacek als Geisterfahrer auf der A22 bei Klosterneuburg. Als sich herausstellte, dass er alkoholisiert war, wurden ihm Führerschein und Autoschlüssel abgenommen. Pilnacek wurde dann abgeholt. Heute fand man den 60-Jährigen tot auf.

Die Suspendierung des einstmals mächtigen Sektionschefs im Jahre 2021 führte zum großen Knacks in seiner bis dahin untadeligen Karriere. Diese erfolgte im Zusammenhang mit aufgetauchten Chats und weiters mit Ermittlungen der WKStA als Nachwehen des Ibiza-Skandals.

Schon vorher hatten die „Kollegen“ von der WKStA gegen Pilnacek die Anzeige wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs eingebracht, hatte er sie doch in einem internen Dienstgespräch aufgefordert, die Eurofighter-Affäre „zu derschlagen“. Auch sein Eintreten für Ex-Finanzminister Gernot Blümel machte Schlagzeilen. In einem Chat fragte er „wer brieft den Gernot?“ vor seiner Aussage vor der Staatsanwaltschaft.

Die Grüne Justizministerin Alma Zadic suspendierte Christian Pilnacek. Dieser war in der Zeit der türkis-blauen Koalition auch Generalsekretär des Justizministeriums und damit der mächtigste Beamte, auch durch seine Funktion als Leiter der Strafsektion im Ministerium. Seit damals standen weitere Vorwürfe gegen Pilnacek im Raum.

Sein Dienstort war Wien, der Lebensmittelpunkt aber in Graz. Christian Pilnacek war in zweiter Ehe mit der Juristin Caroline List verheiratet, Präsidentin des Straflandesgerichts Graz. Er hinterlässt drei erwachsene Kinder aus erster Ehe.

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