Was tun bei Cyber-Attacken?

Ob Hoteltüren nicht aufgegangen sind, Produktionen stillgestanden sind oder Zeitungsredaktionen erpresst wurden – auch in der Steiermark haben Cyber-Attacken bereits enorme wirtschaftliche Schäden angerichtet. „Umso wichtiger ist es für Unternehmen, sich davor zu schützen“, begründet Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl gestern Abend in der Energie Steiermark in Graz die von ihr initiierte Veranstaltungsreihe „Cyber Sicher Styria“. Rund 100 Unternehmerinnen und Unternehmer informierten sich über mögliche Maßnahmen zum Schutz vor Cyber-Attacken sowie über Chancen der Digitalisierung – etwa durch die Nutzung künstlicher Intelligenz.

Regelmäßige Schulungen und Planspiele gegen Cyber-Attacken
Klaus Gebeshuber, Professor für IT-Sicherheit an der FH JOANNEUM in Kapfenberg, führte in seinem Vortrag beispielhaft den Angriff eines Hackers gegen einen Firmenserver vor. Darüber hinaus skizzierte er die häufigsten Gründe für erfolgreiche Attacken und ging auf Maßnahmen ein, mit denen man sich besser davor schützen kann. Regelmäßige Schulungen für alle Mitarbeiter:innen des Unternehmens zählen laut dem Experten ebenso dazu wie sogenannte „Planspiele“. Dabei werden unangekündigt vermeintliche Angriffe simuliert, um die richtigen Reaktionen im Fall einer Attacke zu üben. In Unternehmen mit eigenen Entwicklungsabteilungen müssen diese aus Sicht von Gebeshuber besonders im Hinblick auf die Programmierung sicherer Software geschult werden.
Förderungsprogramm Cyber!Sicher
Die Steirische Wirtschaftsförderung unterstützt Investitionen von steirischen Klein- und Mittelunternehmen in die Erhöhung der IT-Sicherheit mit dem Förderungsprogramm „Cyber!Sicher“. Gefördert werden 30 Prozent der Kosten, maximal jedoch 15.000 Euro pro Projekt. Förderbare Maßnahmen sind etwa Cyber-Security-Risikoanalysen, Beratungen zur Optimierung der IT-Sicherheit, Einführung von IT-Sicherheitsmanagementsystemen oder Neuinvestitionen in IT-Hard- und Software.

Hotline bietet rasche Erstberatung für Betroffene
Für Opfer von Cyber-Attacken bietet die Wirtschaftskammer seit 2017 eine eigene Hotline. Unter 0800 888 133 stehen insgesamt 40 Expertinnen und Experten zur Verfügung und unterstützen im Fall einer Attacke mit einer kostenlosen Erstberatung.
Chancen und Potenziale durch Künstliche Intelligenz
Matthias Rüther, Direktor des Instituts für Informations- und Kommunikationstechnologien der JOANNEUM RESEARCH, ging auf die Chancen und Potenziale ein, die Anwendungen der künstlichen Intelligenz (KI) für Unternehmen bieten. So sei es bereits möglich, im Bereich der Software-Entwicklung mit Unterstützung von KI um bis zu 40 Prozent effizienter zu programmieren. Im Bereich der Unternehmenskommunikation hätten sich beispielsweise Chatbots mittlerweile gut etabliert. Rüther verwies aber auch auf Schwächen künstlicher Intelligenz, weshalb von KI erstellte Informationen jedenfalls überprüft werden sollten.
Seitens der SFG werden Investitionen heimischer Unternehmen, die den Einsatz künstlicher Intelligenz zum Ziel haben, mit zahlreichen Förderungs- und Finanzierungsprogrammen unterstützt.
Netzwerk unterstützt beim digitalen Wandel
Die Veranstaltungsreihe „Cyber Sicher Styria“ wird im Auftrag des Wirtschaftsressorts federführend vom 2021 ins Leben gerufenen „Digital Innovation Hub Süd“ organisiert. Der DIH-Süd ist ein Netzwerk, das Klein- und Mittelbetriebe in Südösterreich bei der digitalen Transformation kostenlos mit Expertise, Vernetzung und Infrastruktur unterstützt.
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