„Bitte nicht wegschauen, helft einfach!“

Aktionstag am 14. Oktober: Med Uni Graz-Studierende zeigen, was bei Herzstillstand zu tun ist

Laut Statistik erleidet in Österreich alle 80 Minuten eine Person einen unerwarteten Herzstillstand. Leider überleben lediglich 11 Prozent dieses Ereignis – allerdings würde sich diese Zahl durch das Einleiten von sofortigen Wiederbelebungsmaßnahmen deutlich erhöhen. Der Tag der Wiederbelebung, international als „World Restart A Heart Day“ bekannt, wird jährlich am 16. Oktober begangen. Rund um diesen Tag wird weltweit auf die Bedeutung und das Handeln bei einem unerwarteten Herzstillstand aufmerksam gemacht.

Lebensrettende Handgriffe trainieren

In bewährter Weise werden am Samstag, dem 14. Oktober im Rahmen des Tags der Wiederbelebung wieder über 100 Studierende der Med Uni Graz in Zusammenarbeit mit der Initiative „Drück Mich!“ Passant:innen diese lebensrettenden Maßnahmen mit niederschwelligem Zugang innerhalb weniger Minuten vermitteln. Auf diese Weise können interessierte Personen selbstständig Wiederbelebung lernen oder diese Fertigkeit auch in ihren Familien und im engen sozialen Umfeld verbreiten. „Der unerwartete Herzstillstand passiert sehr häufig im Beisein von engen Angehörigen. Hier schnell mit den einfachen Wiederbelebungsmaßnahmen zu beginnen, kann entscheidend sein“, so Simon Orlob von der klinischen Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin der Med Uni Graz.

Überlebende berichten: warum Wiederbelebungstraining für uns alle relevant ist

Besonders eindrücklich hat dies der Fall eines Überlebenden gezeigt, der seine Geschichte offen erzählt: In einem Videointerview beschreibt der Familienvater aus der Weststeiermark seine Erfahrungen eines plötzlichen Herzstillstandes, den er unerwartet zuhause erlitt. Nach diesem Erlebnis ist für ihn klar: es kann jederzeit passieren und jede/n treffen!

​Dank den unmittelbaren Wiederbelebungsmaßnahmen seiner Familienangehörigen kann er heute seine Botschaft weitergeben und an die Bevölkerung appellieren: „Bitte nicht wegschauen, helft einfach“. (Das Video finden Sie HIER)

Wenn es nun doch passiert: was ist zu tun?

Ein Herzstillstand liegt vor, wenn eine Person nicht reagiert und keine normale Atmung hat. Feststellen kann man dies, indem man versucht, die Person durch Schütteln aufzuwecken und das Ohr über Mund und Nase der Person hält. Auf diese Weise kann man hören und fühlen, ob die Person atmet; zusätzlich kann man sehen, ob sich der Brustkorb mit der Atmung hebt und senkt.

Reagiert die Person nicht und hat keine normale Atmung, dann gilt es die folgenden Schritte durchzuführen:
► RUFEN: Rufen Sie den Notruf 144
► DRÜCKEN: Drücken Sie kräftig und schnell in die Mitte des Brustkorbs: etwa 100 mal pro Minute.
► SCHOCKEN: Falls ein Defibrillator vorhanden ist, schalten Sie diesen ein und befolgen Sie die Anweisungen.

Jede/r von uns kann einen großen Beitrag leisten, indem man die Fertigkeit Wiederbelebung in der eigenen Familie und im unmittelbaren sozialen Umfeld anspricht. Denn für den Fall der Fälle sollten wir alle gerüstet sein – die AGN, „Drück Mich!“ und die Med Uni Graz helfen dabei.

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