Schlaganfall App: Smartphone als Gesundheitshelfer

Die Wissenschafter rund um Viktoria Fruhwirth möchten die App in einem nächsten Schritt in einer größer angelegten Studie validieren. „Da ein erfolgreiches Risikofaktorenmanagement auch in der Primärprävention und bei anderen kardiovaskulären Erkrankungen hilfreich ist, wäre eine Ausweitung auf andere Kohorten denkbar“, blickt Viktoria Fruhwirth in die Zukunft. Foto: Med Uni Graz

Beim Thema Schlaganfall denken die meisten Menschen vermutlich als Erstes an ältere Menschen. „Wenig bekannt ist jedoch, dass auch junge Erwachsene bereits von schweren Schlaganfällen betroffen sein können“, so Christian Enzinger, Professor für Neurologie an der Med Uni Graz und Vorstandsvorsitzender der Initiative Gehirnforschung Steiermark. Auch bei jungen Menschen können Schlaganfälle zu schwerwiegenden Beeinträchtigungen führen, die Motorik, Sprache, Verarbeitung von Sinneseindrücken und das Denkvermögen betreffen können.

Tatsächlich sind 15% aller Schlaganfallpatienten jünger als 55 Jahre und diese Zahl steigt in beunruhigendem Ausmaß weiter an. Geringe sportliche Aktivität, ungesunde Ernährung, Stress und Tabakkonsum führen zu typischen Schlaganfall-Risikofaktormustern wie Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes. Um das Risiko eines neuerlichen Schlaganfalles nach einem Erstereignis zu reduzieren, wurde an der Med Uni Graz eine App entwickelt, welche jüngere Schlaganfallpatienten dabei unterstützt, ihre persönlichen Risikofaktoren möglichst gut in den Griff zu bekommen. „Wie ein Personal Trainer in der Hosentasche motiviert die App zu einem gesunden Lebensstil mit praktischen Tipps zu mehr Bewegung und gesunder Ernährung und erinnert an pünktliche Medikamenteneinnahme und Blutdruckmessungen“, beschreibt Viktoria Fruhwirth von der Universitätsklinik für Neurologie, Med Uni Graz.

Vielversprechende Hinweise für das große Potential der App konnten in einer wissenschaftlichen Studie an der Universitätsklinik für Neurologie, Med Uni Graz, bereits erbracht werden. „Jüngere Schlaganfallpatienten, welche die App verwendeten, übten drei Monate nach dem Schlaganfall fast doppelt so viel Bewegung im Vergleich zu Nicht-Benutzern aus“, fasst Viktoria Fruhwirth zusammen. Auch auf die Ernährungsgewohnheiten hatte die App einen positiven Einfluss. Das zeigt, dass speziell entwickelte Apps eine vielversprechende Methode darstellen, vor allem jüngere Schlaganfallpatienten zu unterstützen, einen gesunden Lebensstil einzuschlagen.

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