Alarm am steirischen Arbeitsmarkt

Angespannte Lage: 43.700 Personen ohne Job

Die Arbeitsmarktlage in der Steiermark bleibt angespannt: Ende November 2024 waren 35.120 Menschen beim AMS Steiermark arbeitslos gemeldet, ein Anstieg um 15,2 % gegenüber dem Vorjahr. Einschließlich Schulungsteilnehmer:innen sind derzeit 43.687 Personen ohne Beschäftigung (+11,7 %). Gleichzeitig sank die unselbstständige Beschäftigung auf 548.000 (-0,5 %), während die Arbeitslosenquote auf 6,0 % kletterte. Unternehmen meldeten 11.364 offene Stellen, was einem Rückgang von 10,6 % entspricht.

Besonders betroffen ist die Industrie, die traditionell ein wichtiger Wirtschaftssektor der Steiermark ist. Die Region verzeichnete einen der stärksten Zuwächse an Arbeitslosen unter den Bundesländern, vergleichbar nur mit Oberösterreich, das mit +19,6 % eine noch schwierigere Lage hat. Solche hohen Anstiege gab es zuletzt während der Finanzkrise 2009 und der Corona-Pandemie 2020.

Das AMS Steiermark sieht sich mit zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert. Die Winterspitze der Arbeitslosigkeit wird alleine saisonal 12.000 weitere Anträge bringen. AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe betont die Überlastung des Personals durch hohe Krankenstände und Personalmangel. Trotz interner Maßnahmen wie Überstunden und Personalumschichtungen drohen Verzögerungen.

Entspannung ist nicht in Sicht: Für 2025 wird mit weiter steigender Arbeitslosigkeit gerechnet, während gleichzeitig Personal beim AMS abgebaut wird. Snobe: „Wir müssen unsere Dienstleistungen anpassen, um das Kund_innenaufkommen zu stemmen. Eine geringere Betreuungsdichte ist zwar kontraproduktiv bei der Vermittlung und gefährdet das Ziel einer niedrigen Langzeitarbeitslosigkeit oder der Ausbildung von Fachkräften. Die Existenzsicherung der arbeitslosen Menschen hat für das AMS Steiermark aber Priorität.“

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