„Ziel vor Augen haben“

SFG-Zukunftstag im Messe Congress Graz. Nur so lassen sich nötige Maßnahmen setzen.

Der Andrang im Messe Congress Graz war heute Vormittag enorm. Nicht überraschend. Denn wer von uns möchte nicht einen möglichen Blick in die Zukunft geschildert bekommen. Einer derer, die das dann versuchten, war der deutsche Historiker und Bestseller-Autor Philipp Blom. Sein aktuelles Buch „Die Unterwerfung – Anfang und Ende der menschlichen Herrschaft über die Natur“ ist im Carl Hanser Verlag erschienen.

„Wir müssen uns unsere Zukunft zurückerobern“

Blom plädierte in seinem Eröffnungsvortrag dafür, dass wir uns als Gesellschaft „unsere Zukunft zurückerobern“ müssen. Dafür brauche es eine glaubhafte Idee von dieser Zukunft: „Veränderung kam auch in der Vergangenheit stets durch Anpassung und Flexibilität.“ Beispielhaft nannte Blom die Klimakrise. Diese sei durch den Einsatz fossiler Brennstoffe zu einer globalen Krise geworden, die unser aller Leben verändern werde. „Wir sind Opfer unseres eigenen Erfolgs geworden. Jede Stärke, die man zu intensiv gebraucht, wird irgendwann zur Schwäche“, so Blom. Es brauche ein klares Bild, wie wir uns unsere Zukunft in 30 Jahren vorstellen. „Wenn wir das Ziel vor Augen haben, können wir die dafür nötigen Maßnahmen setzen“, betonte Blom.

Flexibilität für eine erfolgreiche Zukunft

Der erstmals gemeinsam von der steirischen Wirtschaftsförderung SFG und der Steirischen Tourismus und Standortmarketing GmbH (STG) organisiere Zukunftstag stand unter dem Motto „Heute flexibel. Morgen schaffen“ und geht der Frage nach, wie viel Anpassungsfähigkeit Unternehmen brauchen, um sich in Zukunft erfolgreich weiterentwickeln zu können.

„Es sind visionäre Ideen, flexible Strukturen und eine große Portion Zuversicht, so Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl bei der Eröffnung. „Genau das bringt die steirische Wirtschaft mit. Wir sind eine der innovativsten Regionen in Europa, haben Unternehmen, die sehr wendig sind und auf Veränderungen rasch reagieren können und wie stellen wir uns unsere Zukunft überhaupt vor.“

Selbstreflexion als Schlüssel zum Erfolg

Neben Philipp Blom sprach auch die Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner über ihre Zukunftsvorstellungen. Sie hatte als erste Frau weltweit alle 14 Achttausender ohne Zuhilfenahme von Sauerstoff und Hochträgern bestiegen. Dabei spiele Selbstreflexion eine wesentliche Rolle, so Kaltenbrunner. „Das eigene Handeln ganz aufrichtig zu hinterfragen. Was mache ich hier, warum und wie; was kann ich das nächste Mal besser oder anders machen, wie flexibel bin ich? Wesentlich ist hier, nicht mit dem Vergangenen zu hadern oder sich für Fehler zu verurteilen. Das bringt überhaupt nichts und kostet wiederum immens viel Energie. Wir haben es in der Hand, zu entscheiden, worauf wir unseren Fokus legen.“

Am Podium diskutierten über den legendären steirischen Innovationsgeist und Visionen und unternehmerische Wirklichkeit die Genannten und IV-Präsident Georg Knill sowie die Vizerektorin der MedUni Graz Caroline Schober, Georg List von AVL und der Vizepräsident der Wirtschaftskammer Steiermark Herbert Ritter. SFG-Geschäftsführer Christoph Ludwig: „Wir erleben das täglich am Beispiel unzähliger Startups und intelligenter neuer Businessmodelle.“

Es war heute die zehnte Auflage des Zukunftstags der steirischen Wirtschaft – auch mit einer runden Besucherzahl: 1.000 „Zukunfts-Neugierige“!

Stimmungsvoll: Trommler sorgten für musikalischen Rahmen

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