Belarussischer Alltag und unglaublicher Sprachklang

rotahorn-Literaturpreis 2021 für Volha Hapeyeva und Freda Fiala

Kulturstadtrat Günter Riegler, Kulturlandesrat Christopher Drexler, die Preisträgerinnen Volha Hapeyeva und Freda Fiala, Hans Roth und Andreas Unterweger (v.l.). Foto: Saubermacher

Zu einer lebenswerten Umwelt gehört auch eine lesenswerte Literatur. Und diese sollte in einer entsprechenden Umgebung erlebt werden. Daher wurde der „rotahorn-Literaturpreis 2021“ im neu restaurierten Minoritensaal in Graz verliehen. Saubermacher-Gründer Hans Roth, dessen Dienstleistungs-AG seit 40 Jahren nachhaltig für eine solche „lebenswerte Umwelt“ arbeitet, überreichte die Preise an die Schriftstellerinnen Volha Hapeyeva und Freda Fiala.

Die Auswahl der Preisträger erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Literaturzeitschrift „manuskripte“. Mit dem „rotahorn“ bereichert seit 2011 ein Literaturpreis die österreichische Kulturlandschaft. Dieser wurde von Hans Roth und Alfred Kolleritsch (†) initiiert. Hans Roth: „In der Steiermark und ganz Österreich gibt es viele Nachwuchstalente, die im Verborgenen schöpferisch tätig sind. Mit dem rotahorn möchten wir diesen Literaturschaffenden eine gesellschaftliche Blatt-Form bieten.“

Vor diesem Hintergrund erhielt Volha Hapeyeva den Hauptpreis. Mit dem zweiten Preis wurde Freda Fiala geehrt. Die beiden Autorinnen überzeugten die Fachjury mit ihrem literarischen Können. Diese, bestehend aus den Autoren Barbara Frischmuth, Valerie Fritsch und Andreas Unterweger, dem Germanisten Julian Kolleritsch sowie den Kulturjournalisten Werner Krause, Christoph Hartner und Heinz Sichrovsky, lobte in ihrer Begründung die literarischen Leistungen der beiden:

„Volha Hapeyevas Bücher verströmen eine faszinierende Leichtigkeit. Ob sie nun, wie in ihrem Roman Camel Travel (Droschl 2021), die Beschränkungen des belarussischen Alltags mit zauberhaften Kindheitsgeschichten aushebelt oder den ewigen Dialog zwischen Liebenden um eine selbstbewusste weibliche Stimme bereichert – ihre wie beiläufig hingeworfenen Texte entwickeln aus einfachen Zutaten faszinierende, erstaunlich komplexe Bildwelten.“

Und die Begründung für Freda Fiala lautet: „Sie schreibt Texte, die zwischen Lyrik, Erzählung und Reportage anzusiedeln sind, sich aber bewusst jeder bekannten Gattung entziehen. Kennzeichnend für ihren Stil ist die stete Suche nach neuen, unverbrauchten Bildern und Formulierungen, der sie unglaublichen Sprachklang zu verleihen weiß.“

Der als Förderpreis konzipierte „rotahorn“ wird mit 5.000 Euro dotiert – 3.000 Euro für den ersten und 2.000 Euro für den zweiten Preis. Die Jury nominiert Preisträger aus dem Pool der Autoren, die in den „manuskripten“ publizieren bzw. sich für eine Publikation bewerben.

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