Tragödien im Forst: Steiermark führt bei tödlichen Unfällen
Mit 14 von 43 tödlichen Forstunfällen im Jahr 2024 liegt die Steiermark an der traurigen Spitze der österreichischen Statistik. Insgesamt kamen in Österreich bereits 48 Menschen bei Forstarbeiten ums Leben, ein alarmierender Trend, der sich in den letzten Jahren stetig verschärft hat. Während 2019 noch 27 Todesfälle verzeichnet wurden, waren es 2023 bereits 36. Die Gründe dafür sind vielschichtig: Die Kombination aus schwerem Gerät, unwegsamem Gelände und der latenten Gefahr durch herabstürzende Bäume macht die Arbeit im Wald zu einer der gefährlichsten Tätigkeiten.
Die aktuelle Dramatik zeigt sich auch in den jüngsten Unfällen: Ein 58-Jähriger wurde in Flattendorf von einem Baum erschlagen, ein 27-Jähriger bei Hofstätten von einem 400 Kilogramm schweren Baumstamm überrollt. Nur Stunden später traf ein herabfallender Baumwipfel einen 48-Jährigen, der schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht wurde.
Besonders riskant sind private Waldarbeiten, die oft von wenig geschulten Personen durchgeführt werden. „Gerade Kleinstwaldbesitzer unterschätzen die Gefahren im Forst“, warnt Stefan Zwettler, Leiter der Abteilung Forst und Energie in der steirischen Landwirtschaftskammer. Windwürfe und Schneebruch, wie sie zuletzt in Hartberg-Fürstenfeld vermehrt auftraten, verschärfen die Situation zusätzlich.
Auch die kalte Jahreszeit erhöht das Risiko. Vereiste Böden, schlechte Sicht und schwierige Witterungsbedingungen führen zu mehr Unfällen. Statistiken zeigen, dass mehr als ein Viertel aller Forstunfälle im Winter passiert.
Um die steigenden Unfallzahlen einzudämmen, setzt die steirische Landesregierung auf Prävention. Der Fördertopf für zeitgemäße Schutzausrüstung wurde auf 30.000 Euro aufgestockt. Denn: Helme und Schutzhosen können Leben retten.
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