Im Schnitt 8 Alko-Unfälle pro Woche

VCÖ mahnt zu erhöhter Vorsicht in der Punschzeit

Die Anzahl der Alko-Unfälle ist in der Steiermark weiterhin hoch. Im 1. Halbjahr wurden bei Alko-Unfällen 245 Menschen verletzt, ein Mensch kam ums Leben, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam. Und nun steht die Punschzeit bevor. Aufgrund der Süße wird der Alkoholgehalt von Glühwein und Punsch oft unterschätzt. Das Motto „Don’t drink and drive“ ist einzuhalten. Zudem setzt sich der VCÖ für mehr Anrufsammeltaxis, Rufbusse und öffentliche Verkehrsverbindungen ein. 

Ein Todesopfer und 245 Verletzte. Das ist die traurige Opferbilanz der Alko-Unfälle in der Steiermark allein im 1. Halbjahr des heurigen Jahres, informiert der VCÖ. Gegenüber dem Vorjahr, als die Zahl der Alko-Unfälle stark gestiegen war, gab es zwar um acht Prozent weniger Alko-Unfälle, aber mit 192 war die Zahl etwa so hoch wie vor der Pandemie im 1. Halbjahr 2019 (195 Alko-Unfälle).

Und: Die VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt, dass in den vergangenen Jahren die Anzahl der Alko-Unfälle im zweiten Halbjahr immer deutlich höher war als im ersten Halbjahr.

In den vergangenen fünfeinhalb Jahren kosteten Alko-Unfälle auf den steirischen Straßen 28 Menschen das Leben, mehr als 3.000 wurden verletzt, macht der VCÖ aufmerksam.

Zwischen den steirischen Bezirken gibt es beim Anteil der Alko-Unfälle große Unterschiede. Im Vorjahr war der Anteil der Alko-Unfälle in den Bezirken Murtal und Leibnitz mit jeweils 12,9 Prozent am höchsten und in der Landeshauptstadt Graz mit 6,6 Prozent vor dem Bezirk Murau mit 6,9 Prozent am niedrigsten.

Der VCÖ erinnert daran, dass bereits bei 0,5 Promille das Unfallrisiko auf das Doppelte steigt, bei 1,0 Promille auf das 7-Fache und bei zwei Promille auf das 35-Fache. Nun kommt die Zeit der Punschstände und Weihnachtsmärkte. Aufgrund der Süße wird die Wirkung von Punsch oft unterschätzt. Zudem kann der Alkoholgehalt je Punsch und Punschstand stark variieren. „Die Devise „Don’t drink and drive“ ist unbedingt zu beherzigen“, betont VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.

Präventiv gegen Unfälle wirken auch die Kontrollen der Exekutive. Im Vorjahr wurden in der Steiermark 268.553 Alko-Kontrollen durchgeführt, bei 5.055 kam es zu einer Anzeige. Der VCÖ setzt sich für ein besseres Mobilitätsangebot in den Regionen ein. Mit Anrufsammeltaxis, Rufbussen und insgesamt Bus- und Bahnverbindungen auch am späteren Abend kann die Zahl der Alko-Unfälle reduziert werden. Häufig scheitern diese wichtigen Angebote an der Finanzierung. Deshalb schlägt der VCÖ vor, dass ein Teil der Einnahmen aus Verkehrsstrafen für die Einführung von Anrufsammeltaxis, Nachtbussen und Gemeindebussen zweckgewidmet wird.

Nicht wegschauen!

„Wichtig ist zudem auch, dass Siedlungen mit dem nächstgelegenen Ort über Geh- und Radwege sicher verbunden sind. Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen, wenn in der Nacht Personen aufgrund eines fehlenden Gehwegs am Rand einer Freilandstraße nach Hause gehen“, erklärt VCÖ-Expertin Mosshammer.

Und auch soziale Verantwortung übernehmen trägt zu mehr Verkehrssicherheit bei: Gerade in Freundesrunden ist es wichtig, nicht wegzuschauen, wenn sich jemand aus der Runde alkoholisiert hinter das Lenkrad setzen möchte. „Gute Freunde schalten sich ein und schauen nicht weg“, erinnert der VCÖ. 

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