Steiermark: Bereits jeder 7. Neuwagen ist Elektroauto

Aber: Auch bei E-Pkw nimmt Verbrauch mit Größe und Gewicht deutlich zu

Die Zahl der neuzugelassenen Elektroautos ist in der Steiermark im 1. Halbjahr stark gestiegen – auf 2.771. Der Anteil der E-Pkw an den Neuzulassungen ist 11,7 von Prozent auf 15,3 Prozent gestiegen. „Bereits jeder siebte Neuwagen fährt zu 100 Prozent mit Strom. Die Anzahl der Elektroautos ist in der Steiermark in den vergangenen fünf Jahren stark gestiegen“, stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest. Noch vor fünf Jahren im 1. Halbjahr 2018 wurden lediglich 500 E-Pkw neu zugelassen, der Anteil betrug magere 1,9 Prozent.

Innerhalb der Steiermark liegt Gröbming mit 28 Prozent an der Spitze, vor den Bezirken Graz-Umgebung mit 22,3 Prozent und Deutschlandsberg mit 20,6 Prozent, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Auch in den Bezirken Hartberg-Fürstenfeld, Südoststeiermark und Leibnitz sowie in der Landeshauptstadt Graz liegt der E-Pkw-Anteil über dem Landesschnitt. Am niedrigsten ist der E-Pkw Anteil im Bezirk Hollabrunn Liezen mit 7,2 Prozent.

Haushalte mit Einfamilienhäuser können sich mit einer Photovoltaikanlage am Dach den Strom fürs Autofahren selber herstellen und sparen sich damit Geld beim Tanken. „Auch für Haushalte in Mietwohnungen braucht es Lösungen. Neben der Ausrüstung von Garagen eignen sich Supermarkt-Parkplätze und andere Großparkplätze gut, um mit Photovoltaik überdacht und mit E-Ladestationen ausgerüstet zu werden. Und: Es wird Schatten geschaffen für die parkenden Autos, was an Hitze-Tagen ein besonders großer Zusatzvorteil ist“, betont Lina Mosshammer. 

Bei Neuwagen spielen Unternehmen eine zentrale Rolle. „Je mehr Betriebe Elektroautos anschaffen, umso mehr kommen in den für die privaten Haushalte relevanteren Gebrauchtwagenmarkt. Dass nach wir vor Firmenwagen, die mit Benzin oder Diesel fahren, steuerlich begünstigt werden, ist kontraproduktiv“, stellt Lina Mosshammer fest. Die Steuerbegünstigung für Firmenwagen, die Diesel oder Benzin verbrennen, ist nicht mehr zeitgemäß und von der Bundesregierung zu beenden.

Elektroautos verursachen in ihrer Gesamtbilanz inklusive Pkw- und Batterieherstellung im Schnitt um 58 Prozent weniger CO2 als Pkw, die Benzin oder Diesel verbrennen, wird nur Ökostrom getankt um 74 Prozent weniger, wie Daten des Umweltbundesamts zeigen. Der Elektromotor ist deutlich effizienter und benötigt daher viel weniger Energie. Für 100 Kilometer benötigen Österreichs E-Pkw laut Umweltbundesamt im Schnitt 21 Kilowattstunden, Benzin- und Diesel-Pkw mit umgerechnet 66 Kilowattstunden dreimal so viel.

Aber auch für Elektroautos gilt: Große, übergewichtige und übermotorisierte Pkw treiben den Stromverbrauch in die Höhe. Der VCÖ sieht die EU gefordert, stärkere Vorgaben an die Hersteller zu beschließen, damit künftig keine Energiefresser auf den Markt kommen. „Vorgaben für einen geringeren Verbrauch sind auch im Sinne des Konsumentenschutzes wichtig. Geringerer Verbrauch bedeutet niedrigere Kosten und spart der Bevölkerung Geld“, betont Mosshammer.

Um den nach wie vor sehr hohen Energiebedarf des Verkehrs zu reduzieren, sind zudem Maßnahmen wichtig, die es der Bevölkerung erleichtern, kurze Strecken bewegungsaktiv zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen sowie öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. 

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