Ambition trifft auf Illusion

STEIERMARK SCHAU 2025: Umfangreiches Ausstellungsprojekt im Schloss Eggenberg und drei Pavillons

Ambition galt als bestimmende Eigenschaft des begabten und zielstrebigen ersten Fürsten Hans Ulrich von Eggenberg (1568–1634). Als kaiserlicher Statthalter in Innerösterreich erteilte er den Auftrag zur Errichtung eines neuen Residenzschlosses in Graz. Ein großes Maß an Ambition barg der Schlossbau selbst: Hans Ulrich von Eggenberg ließ sich ein spanisch inspiriertes Königsschloss bauen, das als politisches Manifest und symbolische Utopie von Frieden und Ordnung seine gute Regierung zum Ausdruck bringen sollte.

Auch seine Nachkommen führten diese Illusion eines Goldenen Zeitalters weiter, obwohl die Realität von Not und Zerfall bestimmt war. Bis heute zeugt das Schloss von Ruhm und Ehre der Familie Eggenberg. Der Baubeginn jährt sich 2025 zum 400. Mal und ist Anlass für ein außergewöhnliches Ausstellungsprojekt: die STEIERMARK SCHAU 2025.

„Schloss Eggenberg feiert sein 400-Jahr-Jubiläum und deswegen wird sich die STEIERMARK SCHAU im und um das Schloss abspielen. Die Schau wird sich aber nicht nur um Eggenberg und um den Aufstieg und Fall der Familie drehen, sondern auch zeigen, wie das Leben im Barock war. Nicht nur das Leben und Schauspiel hinter den prunkvollen Schlossmauern, sondern auch jenes derer, die hinter den Kulissen agiert haben – vom Hofmeister bis zur Kammerfrau. Schloss Eggenberg wird somit, damals wie heute, zu einer großen steirischen Bühne“, so Landeshauptmann Christopher Drexler bei der Programmpräsentationn.

Schloss Eggenberg: Inszenierung der Welt

Die Ausstellung führt zurück in die Zeit der Eggenberger – eine krisenhaften Wendezeit voller Gefahren, aber auch voller Chancen. Prunkräume und Planetensaal des Schlosses nehmen im Rahmen der Schau ihre ursprüngliche Rolle ein: Sie werden zu Bühnen für die große Inszenierung einer fürstlichen Familie, die es geschafft hat, ihr Scheitern mithilfe eines Kunstwerkes zur ewigen Erfolgsgeschichte zu formen. Die STEIERMARK SCHAU in Schloss Eggenberg holt neben den Familienmitgliedern auch jene Menschen vor den Vorhang, die den Hof geformt haben, und erzählt von ihren Lebenswelten.

Paul Schuster, Leiter von Schloss Eggenberg: „Das Besondere an dieser Schau ist die Kombination aus Originalobjekten, Prunkräume, den Menschen von damals und ihren Geschichten sowie einem einzigartigen multimedialen Erlebnis. Sie soll aber auch nicht einfach nur eine Ausstellung über die Zeit oder über das Schloss, sondern eine Ausstellung mit dem Schloss. Wir gehen mit der STEIERMARK SCHAU 2025 ganz neue kuratorische Wege.“

Drei Pavillons für die STEIERMARK SCHAU 2025

Teil der STEIERMARK SCHAU sind im Jahr 2025 drei Pavillons. Das Entwurfskonzept für diese stammt von der Grazer Architektengruppe studioWG3 und strebt danach, „die Geschichte, Architektur und Schönheit von Schloss Eggenberg auf innovative und kreative Weise zu interpretieren“. Der aus einem geladenen Wettbewerb hervorgegangene Entwurf realisiert eine höchst spannende und erzählerische Architektur, die den Schloss-Gedanken zwar mittransportiert, ihn jedoch auf innovative Art auch ausblendet.

Marko Mele, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Universalmuseums Joanneum: „Die Pavillons öffnen sich nicht nur für die darin präsentierten Positionen gegenwärtiger Kunst, ihre Architektur ist integraler Bestandteil. Auf diese Weise ermöglichen sie eine homogene, installative und geschlossene Anordnung der künstlerischen Positionen, die sowohl im Zusammenspiel aller drei Pavillons in Wien als auch in ihrer Teilung – mit den Standorten Schloss Eggenberg, Mariazell, Leoben und im Ausland – erlebt werden kann.“


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